Großspekulanten weiten Wetten auf Goldpreisanstieg drastisch aus
Der Goldpreis flirtet weiterhin mit der psychologisch wichtigen Marke von 1.200 USD pro Unze, konsolidiert in der Näher seiner Dreiwochenhochs. Seitdem der Preis für eine Unze des gelben Metalls vor etwas mehr als zwei Wochen auf ein Vierjahrestief fiel, hat er damit wieder rund 6% an Wert gewonnen. Und nun scheinen auch die Großinvestoren diese Erholung spielen zu wollen.
Spekulanten in Gold-Futures und Optionen erhöhten ihre Wetten auf einen steigenden Goldpreis vergangene Woche um sage und schreibe 55%, da die Short-Positionen von ihren Hochs im Oktober sanken und gleichzeitig verstärkt bullishe Wetten eingegangen wurden. Die Netto-Long-Positionen der Großinvestoren (z.B. Hedge-Fonds) schwollen in der Woche bis zum 19. November so auf mehr als 60.300 Kontrakte oder 6 Mio. Unzen an, berichtet die Commodity Futures Trading Commission (CFTC).
Das ist die doppelte Anzahl von Wetten auf einen steigenden Goldpreis wie noch vor einem Jahr, als Gold ungefähr auf dem gleichen Niveau notierte. Auch die Silberspekulanten gingen zu einer Netto-Long-Position über, wenn auch nur einer kleinen, nachdem die Woche zuvor noch die Shorts überwogen. Allerdings liegen die Long-Positionen der Hedge-Fonds auf Silber noch drastisch unter dem Rekordniveau von 46.795 Kontrakten, das im Juli erreicht wurde.
Im Gegensatz zu den Hedge-Fonds allerdings erhöhten die Privatanleger ihr Engagement in Gold nicht. Im Gegenteil, der größte Gold-ETF der Welt, der SPDR Gold Trust, musste vergangene Woche einen Mittelabfluss hinnehmen, der 2 Tonnen Gold entsprach. Der SPDR Gold Trust, der nun seit zehn Jahren auf dem Markt ist, macht fast 50% des Marktes mit Gold hinterlegter ETF aus.
Trotz der Goldpreiserholung im November zogen die Anleger diesen Monat bislang insgesamt 20,3 Tonnen Gold aus dem Fonds ab. Im bisherigen Jahresverlauf 2014 beträgt der Abfluss damit bereits 77,3 Tonnen Gold.