Goldpreisentwicklung wieder positiv: Jetzt günstig in Gold investieren
Der Goldpreis bewegt sich seit Monaten im großen Stil seitwärts. Bei 1.200 USD prallte der Kurs nun nach oben ab.
Die Goldpreisentwicklung kam die letzten Monate nicht so richtig in die Gänge. Derzeit kostet eine Unze Gold um die 1.200 USD. Diese Marke ist geübten Goldanlegern und -tradern nicht neu, denn hier notiert das Edelmetall seit letztem Oktober in schöner Regelmäßigkeit. Nach dem Abwärtstrend der letzten Wochen dreht der Kurs an dieser Unterstützung wieder nach oben und sendet somit erste Signale für einen Long-Einstieg. Doch Vorsicht: Noch ist der Aufwärtstrend nicht bestätigt. Langfristige Long-Positionen kommen also noch nicht in Frage, und auch kurzfristige Positionen sind also eng über Stopp-Losses abzusichern.
1.200 USD: Die Schicksalsmarke
Die 1.200 USD sind eine Schicksalsmarke für Gold. Mal dient die runde Hundertermarke als Unterstützung, wie im gesamten Oktober 2014, dann wieder als Widerstand, eine Monat später. Anfang dieses Jahres knackte der Kurs die 1.200 USD an nur einem Tag und nahm dann auch gleich Anlauf auf die nächste Hundertermarke bei 1.300 USD. Dann ging ihm aber die Puste aus und es ging wieder abwärts.
Die heutige Tageskerze ist die erste nennenswerte bullishe Kerze seit knapp zwei Wochen. Nach den Dojis der letzten beiden Handelstage sendet der Goldpreis damit ein erstes vorsichtiges Signal in Richtung Aufwärtstrend. Als Doji wird übrigens eine Kerze bezeichnet, die keinen oder so gut wie keinen Körper hat, sondern lediglich Docht und Lunte. Ein Doji entsteht dann, wenn Eröffnungs- und Schlusskurse nahezu auf gleicher Höhe liegen und zeigt somit eine Unentschlossenheit in den Märkten an. Bullen und Bären sind gleichstark beziehungsweise -schwach, es können sich also weder Käufer noch Verkäufer durchsetzen und der Markt bewegt sich nur gering von der Stelle.
Doji + bullishe Kerze = Aufwärtstrendsignal
In der charttechnischen Analyse gelten Dojis als Signale für einen möglichen Trendwechsel. Allerdings macht ein Doji alleine noch keinen Trend, sondern es bedarf immer einer Bestätigung in Form von Folgekerzen. Folgt ein Doji also, so wie derzeit in Gold, auf einen Abwärtstrend, dann ist das alleine noch kein Grund, Long zu gehen. Folgt auf diesen Doji allerdings eine bullishe Kerze, dann ist das Signal schon stärker.
In der aktuellen Situation in Gold kommt außerdem signalverstärkend hinzu, dass die vorige Abwärtsbewegung mit dem Doji auf die wichtige Kursmarke bei 1.200 USD trifft, die zurzeit als Unterstützung fungiert. Der Abwärtstrend von Ende Januar war nicht stark genug, diese Unterstützung von oben nach unten nachhaltig und auf Tagesabschlussbasis zu durchbrechen. Stattdessen setzt die heutige bullishe Kerze direkt auf der 1.200 USD-Marke auf.
Goldpreisentwicklung: Oberhalb von 1.225 USD ist Luft bis 1.300 USD
Kurzfristig bieten sich hier also auf intraday-Basis Long-Einstiege an. Für mittel- und langfristige Positionen ist es allerdings noch zu früh. Dafür müsste es der Kurs zunächst einmal über das letzte Zwischenhoch vom 19.2. bei 1223 USD schaffen. Gelingt das und kann sich der Kurs nachhaltig oberhalb der 1225USD behaupten, dann ist charttechnisch Luft nach oben bis 1300 USD. Und das kann dann auch durchaus schnell gehen. Zuletzt brauchte der Goldpreis im Januar lediglich 10 Tage, um von 1.223 USD zur Eröffnung am 10.1. auf das Hoch bei 1.308USD am 22.1. zu steigen.
Noch ist der übergeordnete Abwärtstrend von Ende Januar allerdings völlig intakt. Daher sollten auch kurzfristige Positionen eng abgesichert werden. Auf intraday-Basis ist das beschriebene Long-Szenario trotz der guten Signallage noch hoch spekulativ.
Fundamentaler Rückenwind von der Fed und aus China
Rückenwind bekommt der Goldpreis aus fundamentaler Sicht derzeit von Janet Yellen, Chefin der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserves (Fed). Nach Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der Fed ist inzwischen klar, dass eine Erhöhung der Leitzinsen in den USA auf keinen Fall zum März und wohl auch nicht zum April kommen werde. Seit Monaten hangeln sich Yellen und die Fed von einer Sitzung zur nächsten und schieben dabei die Frage, wann denn nun der historisch niedrige Leitzins von 0 bis 0,25% wieder erhöht wird, immer weiter vor sich her.
Dabei ist ein niedriger Leitzins grundsätzlich gut für Gold, das als „Krisenwährung" in direkter Konkurrenz zu einer anderen, ebenfalls sehr beliebten Krisenwährung steht: dem US-Dollar. Erhöht die Fed die Zinsen, wird der Dollar für Anleger wieder attraktiver. Gold hingegen wirft keinerlei Zinsen für Anleger ab, ganz egal, wo der Leitzins steht.
Auch belegen jüngste Daten aus China, dass die Industrie der weltweit drittgrößten Wirtschaftsregion (nach den USA und dem Euroraum) im Februar wieder gewachsen ist. Der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC stieg diesen Monat überraschend auf ein Viermonatshoch, nachdem die Zahlen aus Januar und Dezember enttäuschten. China gilt als einer der größten Goldverbraucher weltweit und eine steigende Konjunktur heißt eben auch steigende Nachfrage nach Rohstoffen.