Goldpreisentwicklung: Warum Gold noch nicht durch die Decke geht
Der Goldpreis hängt immer noch unter der Marke bei 1.200 US-Dollar pro Feinunze. Doch jetzt mal ganz ehrlich: wen wundert es denn? Schließlich leben wir trotz der weltweiten Anstrengungen der Notenbanken ja weiterhin in deflationären Szenarien.
Noch....denn was passieren könnte, wenn die Notenbanken vielleicht doch noch Erfolg haben sollten, versuche ich zumeist zu verdrängen.
Der Goldpreis im Angesicht der Deflation
Wir hier im deutschsprachigen Raum haben zumeist, insbesondere und vor allem Angst vor der Inflation. Das liegt vermutlich daran, dass man in Deutschland ja schon die Hyperinflation hinter sich gebracht hat. Zumeist hat jede Familie ja noch eine Geschichte aus der Zeit der Hyperinflation in petto.
Und auch ich werde meinem Sohn eines Tages erzählen wie seine Ur-Ur-Großmutter mit dem Bollerwagen voller Geldscheine Brot kaufen ging.
Doch, liebe Leser, auch das andere Extrem, die Deflation ist nicht zu unterschätzen. Die letzte große weltweite Deflation gab es während der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren, mit all den verheerenden Symptomen, die der Deflation im Allgemeinen zugeschrieben werden, wie Massenarbeitslosigkeit und Armut.
Doch die Wahrheit ist, seit [letzter Woche] wissen wir, dass es nicht die sinkenden Vebraucherpreise sind, welche eine Krise heraufbeschwören. Vielmehr ist es das Platzen von Aktienmarkt- und Immobilienblasen.
Nichtsdestotrotz pumpen die Notenbanken weltweit massiv Geld ins System aus Angst vor sinkenden Verbraucherpreisen und dem allgemeinen Schreckgespenst der Deflation. Geld, das offenkundig nirgendwo ankommt.
Und weil es nirgends ankommt, bleiben die Inflationsraten niedrig. Paul Krugman glaubt deshalb, dass wir uns in einer Liquiditätsfalle befinden und plädiert als Lösung dafür einfach weiter massenhaft Geld ins System zu schütten.
Das ist zwar als ob man den Brand mit Feuer bekämpft, doch Krugman stößt in aller Regel auf offene Ohren.
Doch was hat das alles nun mit dem Goldpreis zu tun?
Nun angesichts des derzeit als durchaus verhalten zu bezeichnenden Preisniveaus ist kaum zu erwarten, dass der Goldpreis von einem Tag auf den anderen durch die Decke geht. Oder anders: wenn das Brot nicht teurer wird und auch nicht der feine Anzug mit Krawatte, warum sollte sich dann heute der Preis für eine Unze Gold schlagartig verdoppeln? Denn das einzige das derzeit massiv teurer wird sind Aktien - und hier sehe ich schon ein buntes Blasenschillern, das einem die Tränen in die Augen treiben könnte.
Also, wenn wir und unsere Notenbanken sich derzeit mit deflationären Tendenzen auseinandersetzen müssen, dann sicher auch der Goldpreis.
Doch der Knackpunkt liegt im Verhalten der Notenbanken, welches ohne Unterlass auf ein Szenario zusteuert in welchem ich unbedingt Gold besitzen möchte.
Welches Szenario das ist, klären wir jetzt...
Wann der Goldpreis durch die Decke gehen kann
Der Goldpreis unterliegt derzeit deflationären Tendenzen, doch das wird nicht ewig so bleiben. Denn die weltweiten Notenbanken sind willens eine Deflation von ihren Volkswirtschaften fern zu halten. Mit allen Mitteln und in der stetigen Hoffnung auf Inflation.
Betrachten Sie zunächst folgende Grafik:
Quelle: St.Louis FED
Was Sie hier betrachten ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes in den USA. Wie Sie sehen sinkt diese kontinuierlich seit den 90er Jahren. Besonders schlimm ist es aber seit der vergangenen Finanzkrise. Mittlerweile hat die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes in den USA den tiefsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1959 erreicht.
DAS liebe Leser sind die viel besprochenen zurück gehaltenen Investitionen, DAS ist das viele Geld der US-Notenbank, welches nicht in der US-Wirtschaft ankommt und stattdessen in Aktienmärkten und Staatsanleihen geparkt wird.
Der Goldpreis wird massiv steigen, wenn die Inflation kommt
Doch, liebe Leser, die FED wird so schnell nicht aufgeben. Zu gefährdet sind noch Arbeits- und Immobilienmarkt, zu gering noch die Inflation, viel zu niedrig die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Und so wird die FED wohl auch weiterhin versuchen alles Erdenkliche zu tun um der Liquiditätsfalle zu entgehen. Eine kosmetische Zinsanhebung irgendwann in diesem Jahr hin oder her.
Und wenn das gelingt, dann wird, so befürchte ich, irgendwann der Knoten platzen. Dann ergießt sich eine Masse an Liquidität ins System und ertränkt die Deflation in einer sprunghaft steigenden Teuerungsrate.
Und dann ist auch der Tag gekommen, an dem der Goldpreis sprunghaft steigen kann.
So long liebe Leser....damit verabschiede ich mich und freue mich nach wie vor über günstige Goldpreise.