Goldpreise steigen sprunghaft an nach Entscheidung der britischen Notenbank, ihren Leitzins zu senken
Die Goldpreise stiegen sprunghaft in die Höhe und auch an den Aktienmärkten ging es aufwärts, als am Donnerstag die Bank of England entschied, zum ersten Mal seit mehr als sieben Jahren den Leitzins zu senken.
Dieser wurde auf ein Rekordtief von 0,25% gedrückt. Ferner kündigte sie sechs Wochen nach dem Brexit-Referendum an, im Rahmen der quantitativen Lockerung bis zu 220 Milliarden Dollar in die Wirtschaft pumpen zu wollen.
Der Goldpreis, gemessen in britischen Pfund, ging daraufhin um 2% nach oben, während das Pfund um 2 Cent gegenüber dem Dollar auf 1.3550 USD fiel.
Gemessen in Dollar, stieg Gold in dieser Woche bislang immerhin um 0,9% und näherte sich dem 3-Wochenhoch von 1363 USD je Feinunze.
Silber, dessen Preisanstieg im letzten Monat den von Gold übertraf, konnte trotz der Entscheidung der britischen Zentralbank diesmal nicht mit der Entwicklung des großen Bruders mithalten, berührte aber kurzzeitig 20,49 USD je Feinunze.
Die Notenbank erhöhte das Gesamtvolumen ihres Wertpapierankaufprogrammes von derzeit 375 Milliarden Pfund um weitere 60 Milliarden Pfund. Des Weiteren sollen in Zukunft für 10 Milliarden Pfund Unternehmensanleihen gekauft werden und es eine Neuauflage eines Liquiditätsprogrammes in Höhe von 100 Milliarden Pfund geben.
Dies alles bringt Sparer in eine „sehr schwierige Position“, wie Notenbankchef Mark Carney in einer Pressekonferenz zugab. Jedoch würde Großbritannien ohne diese Maßnahmen das Abrutschen in die Rezession drohen. Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum des Landes wurden nach dem Brexit-Votum deutlich nach unten korrigiert.
„Die Goldpreise haben [bereits davor] eine sehr starke Erholung erlebt”, schreibt Karen Jones von der Commerzbank in ihrer Chartanalyse mit Verweis auf den starken Preisanstieg im Juli.
„Der Aufwärtstrend bleibt intakt… und das längerfristige Ziel liegt bei 1450 USD je Feinunze.“
Vor den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen sind „viele Leute im Urlaub“, sagt David Govett vom Londoner Broker Marex Spectron. „Aber die Algorithmen und [Hochfrequenzhandels-] Systeme fahren nicht weg, und diese können einen größeren Einfluss auf die Märkte haben.“
„Aufgrund der Abwesenheit von richtigen Tradern und einem geringeren Handelsvolumen als üblich kann man übertriebene Preisbewegungen beobachten.“