Goldpreise immer noch tief gegenüber fallendem Dollar
Die Goldpreise in US-Dollar stiegen auch am Montag leicht an, nachdem sie bereits in der vergangenen Woche eine 2,2-prozentige Rallye hinlegten. Allerdings stehen die Preise mit 1186 USD je Feinunze immer noch tief. Zudem fiel das Edelmetall, gemessen in Euro, da der Greenback auf dem Devisenmarkt in Richtung eines 2-Wochentiefs abstürzte.
Mit einem Wert von 1,09 USD erholte sich die europäische Einheitswährung wieder ein wenig von ihrem schnellsten Absturz seit rund 15 Jahren. Dies geschah, nachdem am Mittwoch die US-Notenbank sämtliche Analysten und Händler überraschte, indem sie es offenließ, ob sie noch vor der Sommerpause die Leitzinsen anheben würde oder nicht.
Dies drückte die Goldpreise in Euro weiter nach unten auf 1085 EUR je Feinunze, nachdem sie bereits in der letzten Woche um 1,1% von dem zuvor erreichten höchsten Wochenschluss seit 6 Wochen sanken.
Unterdessen trifft sich Kanzlerin Angela Merkel mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Berlin, wobei allerdings Neuverhandlungen der Schulden offensichtlich nicht auf der Tagesordnung stehen.
In Südspanien errang die neue Partei Podemus am Sonntag einen größeren Wahlerfolg als erwartet. In Andalusien gewann die Partei, welche die Sparpolitik der Regierung ablehnt, auf Anhieb 15 Abgeordnete.
Bei den Departementswahlen in Frankreich kam die rechtsextreme Front National unter Leitung von Marine Le Pen, die auf den Austritt aus der Eurozone und für die Wiedereinführung eines stark abgewerteten Francs drängt, auf Platz 2 hinter der konservativen Partei UMP. Die Wahlbeteiligung fiel mit weniger als 50% sehr schwach aus.
Da die Goldpreise vor dem Treffen des Offenmarktausschusses am vergangenen Mittwoch noch in der Nähe eines 5-Jahrestiefs lagen, waren bei Spekulanten von US-Futures und Optionen die Wetten auf einen steigenden Goldpreis so gering wie zuletzt im November 2014, als sie auf einem 4,5-Jahrestief standen. Dies geht aus den wöchentlich veröffentlichten Daten der US-amerikanischen Regulierungsbehörde CFTC hervor.
Bei spekulativen, nicht-kommerziellen Händlern stieg die Anzahl der Shortpositionen (die bärisch gegenüber Gold positioniert waren), auf über 100.000 – ein Rekordhoch, als diese Marke zuerst nach dem Goldcrash im Frühjahr 2013 durchbrochen wurde.
„Aber die saisonale Nachfrage aus Indien sollte dabei helfen, die Preise zu unterstützen“, kommentiert ein Vermögensverwalter von Barclays.
Im nächsten Monat findet in Indien das Hindu-Fest Akshaya Tritiya bevor, das als glückverheißende Zeit für den Kauf von Gold gilt.