Goldpreis vor Sitzung der US-Notenbank stabil
Die Preise für physisches Gold bleiben am Mittwochvormittag stabil und notieren leicht über 1270 USD je Feinunze. Unterdessen nähern sich die europäischen Rohölpreise einem 9-Monatshoch, und auch die westlichen Aktienmärkte steigen.
Aus dem Irak wird verkündet, dass die sunnitischen ISIS-Jihadisten mittlerweile drei Viertel der größten Ölraffinerie des Landes kontrollieren. Die Raffinerie in Baiji befindet sich rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.
Weiter nordwestlich in der Ukraine wird erwartet, dass der neue Präsident Petro Poroshenko Russland eine einseitige Waffenruhe anbietet, damit die pro-russischen Separatisten ihre Waffen niederlegen könnten.
„Gold hatte sich in diesem Monat etwas erholt, was meiner Meinung nach nun vorbei ist“, lautet die Einschätzung von Michael Shaoul, Fondsmanager von Marketfield Asset Management in New York.
Laut Bloomberg hat sich die Korrelation zwischen Gold und den Ölpreisen geändert und ist nun negativ. Das ist das erste Mal seit Mitte 2009, dass sich die Preise gegenläufig entwickeln.
„Der langfristige Öl-Chart deutet darauf hin, dass die Ölpreise nach oben gehen werden“, so Shaoul.
Mit einer Notierung von 0,5% unter der bei Marktschließung vergangener Woche, war der Goldpreis in US-Dollar nicht ganz so stabil wie der in Euro oder Sterling, da der US-Dollar im Vorfeld der heutigen Entscheidung des Offenmarktausschusses der Fed über die Nullzinsen und deren expansiven Geldpolitik nach unten rutschte.
Allgemein wird davon ausgegangen, dass die amerikanische Notenbank ihre Anleihekäufe um weitere 10 Mrd. Dollar auf monatlich 35 Mrd. USD reduzieren wird.
Die Silberpreise folgten dem Verlauf von Gold. Nach dem 0,7%igen Anstieg am Dienstag notierten sie heute zuerst etwas tiefer, stiegen dann aber wieder auf 19,75 USD je Feinunze an - leicht über dem Preis, zu dem sie am Freitag schlossen.
Die globale Lobby-Organisation World Gold Council (WGC) kündigte unterdessen für 7. Juli ein Treffen an, bei dem es um die „Reformierung“ und „Modernisierung“ des Londoner Goldfixings gehen soll, der rund 100 Jahre alten Preisfestsetzung, die den weltweiten Bezugswert für den Goldpreis bildet.
Mit den deutschen und britischen Aufsichtsbehörden, die sich für die Preisfestlegung beim Goldfixing interessieren, verkündete der WGC, dass „jegliche Reform oder Ersatz für den Gold Fix den Bedürfnissen aller Marktteilnehmern dienen und den heutigen Anforderungen bezüglich Transparenz, Liquidität und unabhängiger Aufsicht entsprechen müsse“. Zu dem Treffen sind auch Vertreter der Zentralbanken, Minenbetreiber, Veredler und Aufsichtsbehörden eingeladen.
Der Branchenverband London Bullion Market Association (LBMA) wird am Freitag eine Veranstaltung für ihre Mitglieder abhalten, bei der es um Vorschläge in Bezug auf das Silberfixing geht, das in seiner jetzigen Form nach 117 Jahren im August eingestellt werden soll. Hinsichtlich des Treffens am 7. Juli kommentiert ein Sprecher, dass „aufgrund seiner Goldminenunternehmen und der ETF-Investorengemeinschaft die Sichtweise des WGC einen wichtigen Aspekt in der laufenden Diskussion um den Benchmark“ darstelle.