Goldpreis steigt während russischem Gaslieferstopp an die Ukraine
Die Goldpreise stiegen am Montagvormittag auf den höchsten Stand seit fast drei Wochen, während Europas Aktienmärkte weiter fielen.
Mit knapp 1285 USD je Feinunze notierte der Goldpreis 2% höher als zu Beginn der letzten Woche.
Der Silberpreis stieg um 4,5% gegenüber vergangener Woche an und erreichte mit 19,88 USD je Feinunze kurzzeitig einen 1-Monatsrekord, bevor er kurz darauf wieder leicht zurückging.
Die Preise für Erdgas-Lieferungen im Juli stiegen in Europa unterdessen um 6%, nachdem der russische Konzern Gazprom verkündete, er hätte die Gaslieferung an die Ukraine eingestellt, nachdem sich diese geweigert hatte, für die Lieferungen im Voraus zu zahlen.
Gleichzeitig stiegen die Preise für die wichtigsten Staatsanleihen, wodurch die Erträge nach unten gedrückt wurden, nachdem sunnitische Dschihad-Extremisten ein weiteres Gebiet im Irak für sich einnahmen.
Rohöl der Sorte Brent notierte mehr als 112 USD pro Barrel.
„Solange die Unsicherheit und Unruhen anhalten, möchte gewiss keiner Short-Positionen halten“, zitiert Bloomberg David Govett, Edelmetall-Spezialist von Marex Spectron in London.
Auf der anderen Seite geht aus Daten der US-Aufsichtsbehörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission) vom Freitag hervor, dass spekulative Händler bereits zur fünften Woche in Folge ihre bullischen Wetten auf Gold-Futures und Optionen reduzierten. Diese Information bezieht sich auf die Woche bis zum Dienstag letzter Woche, kurz bevor die dschihadistisch-salafistische Organisation ISIS am Mittwoch durch weitere Angriffe Schlagzeilen machte.
Mit Hinblick auf das Open Interest bei Silber-Futures – also die Summe aller offenen Positionen in Terminkontrakten - kommentiert das japanische Handelshaus Mitsui, dass sie Mitte vergangener Woche weiter ausgebaut wurden.
„Bei Gold sieht es so aus, als ob es auf 1287 USD zurückkehren würde“, meint Jonathan Butler vom japanischen Großkonzern Mitsubishi. „Das entspricht einem 50%igem Einbruch gegenüber den Gewinnen, die [Gold] zwischen Januar und März machte.“
Gold könnte womöglich „wieder einmal in einer Preisspanne stecken“, da das Edelmetall „zwischen den Käufen eines sicheren Hafens und der negativen Stimmung [gegenüber Gold] aufgrund der erwarteten weiteren Reduzierung der expansiven Geldpolitik“ der US-Notenbank pendelt.
Die Entscheidung der Fed soll in einer Pressekonferenz am Mittwoch bekanntgegeben werden, die letzte vor dem Ende der Sommerpause im September.