Goldpreis steigt trotz Sorge um Grexit nur langsam
Die Goldpreise fielen kurz vor der gestrigen Veröffentlichung des Fed-Statements noch um 5 USD in einer insgesamt sehr ruhigen Handelsperiode. Auch auf den westlichen Aktienmärkten kam es zu leichten Verlusten, während griechische Anleihen trotz der verhärteten Fronten in Griechenlands Schuldenkrise stiegen.
Die Goldpreise in USD bewegen sich seit vier Monaten innerhalb einer 4%-Spanne um 1180 USD je Feinunze herum. Donnerstagmittag stieg der Kurs dann auf 2000 USD.
Wie der Offenmarktausschuss der US-Notenbank nach seiner zweitägigen Sitzung bekanntgab, bleibt der US-Leitzins erst einmal unverändert im Rahmen von 0% bis 0,25%. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass er sich innerhalb dieses Jahres nicht mehr auf mehr als 0,875% erhöhen werde.
Im Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern gab der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bekannt, sich weiterhin den „katastrophalen“ Forderungen der Gläubiger widersetzen zu wollen. Falls kein „ehrenvoller Kompromiss“ angeboten werde, wird seine Regierung zu dieser „zerstörerischen Politik mit allem Nachdruck Nein sagen“.
Unterdessen fordert der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann Verständnis für die ablehnende Haltung Athens. Er betonte, dass „aus der Krise herausinvestiert“ werden müsse und nicht nur der Rotstift angesetzt werden dürfe.
Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der Tatsache, dass viele Griechen nicht krankenversichert sind, seien Forderungen wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Medikamente „nicht in Ordnung“, so Faymann.
Gold, gemessen in Dollar, erhielt Unterstützung durch den „Kauf eines sicheren Hafens“, wie in einer Notiz des kanadischen Market Maker Scotia Mocatta zu lesen ist. Anleger investieren aus Sorge, dass „die griechische Schulden-Saga mit einem Austritt aus der Eurozone enden könnte“.
Anderer Meinung ist hingegen der Londoner Broker David Govett von Marex Spectron: „Trotz anderer Beteuerungen spielt Griechenland bislang keine Rolle [auf dem Edelmetallmarkt].“
„Der Goldmarkt ist ins Stocken geraten“, bestätigt auch die deutsche Commerzbank.
Am 30. Juni läuft die Verlängerung des Kreditabkommens aus und Griechenland muss 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds zahlen.