Goldpreis kann „wegen schwacher Nachfrage aus Asien nicht steigen“
Die Goldpreise steuern bei der Schließung der Märkte am Freitag auf ihren niedrigsten Stand seit sechs Wochen zu. Sie befinden sich momentan in einer Seitwärtsbewegung um rund 1295 USD je Feinunze.
Unterdessen schafften es die europäischen Aktienmärkte nicht, mit dem Anstieg der asiatischen Schritt zu halten. Die Börse Shanghai schloss in dieser Woche 2,9% höher, wohingegen die Goldpreise in Shanghai 1,5% niedriger als in der vergangenen Woche notierten. Dies war der niedrigste Stand seit 19. Juni.
„Unserer Meinung nach hält die schwache Nachfrage nach Gold aus Asien – nicht nur China – die Goldpreise vom Anstieg ab“, erklärt ein Analyst der Commerzbank in Frankfurt.
„Die positiven Konjunkturdaten stellen einen Dämpfer für den Goldmarkt dar“, erklärt ein asiatischer Händler gegenüber Reuters. „Wenn Risikoaktiva rentabel sind, investieren weniger Anleger in einen sicheren Hafen.“
„Es werden die politischen Ereignisse sein, die den Markt in eine mögliche Richtung weisen“, steht in einer Handelsnotiz aus Singapur. Dem ging eine Warnung voraus, dass es so aussehe, als ob Gold und Silber „anfällig für eine Korrektur nach unten“ wären.
„Gold stürzte am Donnerstag ab“, heißt es bei Scotia Mocatta in New York. „Dabei fiel es sowohl durch den 50- als auch durch den 100-Tagesdurchschnitt.“
Was die Analysten von Scotia als „Bärentrend und Impulsindikatoren“ bezeichnen, bietet nun reichlich Platz nach unten.
„Die momentane Korrektur könnte auf 1281-1285 USD gehen, die Spitze von Mitte Juni“, denken die technischen Analysten der Societe Generale, nachdem es das Edelmetall nicht geschafft hat, sich bei dem Hoch von Ende Juni von 1331 USD je Feinunze zu etablieren.
Die Schlussfolgerung von Societe Generale lautet deswegen, dass die Goldpreise nun die Widerstandslinie von Juli durchbrechen müssten. Nach dem Juli-Hoch von 1345 USD bewegen sich die Preise momentan jedoch um die 1300 USD herum und warten auf „positive Signale“.