Goldpreis in „Sommerflaute“
Der Goldpreis stieg am Montagmorgen in London leicht an. Zuvor notierte er den niedrigsten Preis
in fast drei Jahren. Zur gleichen Zeit fielen die Preise auf den asiatischen Aktienmärkten, wohingegen die auf den europäischen um mehr als 2% anstiegen.
Die wichtigsten Staatsanleihen stiegen ebenfalls, wodurch die Zinsen nach unten gingen. Der US-Dollar blieb nach den starken Zuwächsen auf dem Devisenmarkt in der vergangenen Woche stabil.
Eine Umfrage des Wall Street Journals besagt, dass die Mehrheit der Wirtschaftswissenschaftler in den Arbeitsmarkt-Daten von Freitag sehen, das die US-Notenbank bereits im September damit anfangen könnte, sich aus ihrem Programm der quantitativen Lockerung zurückzuziehen.
„Im Unterschied zum Sturz [der Goldpreise] im April, der viele Käufer mit sich brachte, sehen wir diesmal nicht die gleiche Reaktion darauf“, steht im letzten Monatsbericht von Broker INTL FCStone.
Der Goldpreis ist nun „nahe am Jahrestief“, meint David Govett von Marex Spectron. „Ich denke, dass die sommerliche Flaute nun eingesetzt hat. Insgesamt werden wir eine Seitwärtsbewegung beobachten.“
Neue Beschränkungen für Goldimporte gibt es in Indien, wo traditionell aufgrund des Hindu-Kalenders die Goldnachfrage bis September gering ausfallen wird [die vier Monate vor September gelten durch Chaturmas als Zeit der Mäßigung und spiritueller Aktivität]. Diese neuen Beschränkungen reduzierten die offiziellen Importe im Juni um 81% gegenüber dem Rekord von 162 Tonnen im Mai, wie ein Regierungsvertreter heute Journalisten gegenüber bekanntgab.
Jedoch fügte er hinzu, dass aufgrund des derzeitigen Goldpreises wieder mit einer „Steigerung [der Verkäufe] zu rechnen sei“.
In der Zwischenzeit fielen in Ägypten die Preise auf der Börse um beinahe 3%, da die Auseinandersetzungen anhielten, nachdem am Wochenende mehr als 40 Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi getötet wurden.
„Die Spannungen in Ägypten drücken auf die lokale [Gold-] Nachfrage, da einige Einzelhändler aus Angst vor Plünderungen ihre Geschäfte schließen“, meint der deutsche Hersteller von Edelmetallbarren Umicore in seiner jüngsten Quartalsveröffentlichung.
Mit dem Goldpreis nun 36% unter dem Dollar-Rekord von September 2011, bereitet sich Gokhran – Russlands offizieller Händler von Edelsteinen, der zum russischen Finanzministerium gehört – nach einer zweijährigen Pause auf den Kauf auf dem heimische Markt vor, berichtet Reuters.
Dazu angeregt, im Vorfeld zu dem Rekordhoch von 2011 Gold auf dem offenen Markt zu verkaufen, verriet eine Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur, dass es „verboten sei, Gold direkt [von russischen Minen] zu kaufen“.
„Falls wir die Erlaubnis erhalten, kaufen wir zukünftig gerne wieder Gold.“
Die russische Zentralbank kauft auch weiterhin Gold für ihre eigenen Reserven und hat in den letzten zwölf Monaten ihre Reserven um weitere 78 Tonnen erhöht. Dadurch rutscht Russland auf Platz 7 der Gold-besitzenden Staaten.
Im Gegensatz dazu haben westeuropäische Zentralbanken bislang nur 4,3 Tonnen der vereinbarten Obergrenze von maximal 400 Tonnen verkauft, auf die man sich im Rahmen eines Goldabkommens einigte.
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