Goldpreis fällt während Eurogruppe über Griechenland berät
Die Goldpreise fielen am Mittwoch zur Mittagszeit stark, während sich die Aktienmärkte von früheren Verlusten erholten. Dies geschah im Vorfeld eines Treffens von Vertretern der Eurogruppe und der griechischen Regierung, wobei es möglicherweise um einen Kompromiss bei der Bewältigung der Schuldenkrise geht.
Gemessen in US-Dollar, stürzte Gold auf 1224 USD je Feinunze ab – über 6% unter dem 5-Monatshoch, welches das Edelmetall Ende Januar erreichte.
Die Goldpreise in Euro fielen auf das 3-Wochentief von vergangenem Freitag von 1084 EUR zurück und verloren somit fast die Hälfte der 19%, um die Gold Anfang des Jahres stieg.
Aufgrund der zugespitzten Lage in der Ukraine kommt es heute zu einem Gipfeltreffen in Minsk, wo Entscheidungsträger aus der Ukraine, Russland, Deutschland und Frankreich nach einer Lösung der Ukraine-Krise suchen.
Unterdessen treffen sich zahlreiche Finanzminister der Eurozone in Brüssel, um über die Bedingungen der neuen griechischen Regierung zum Rettungspaket zu diskutieren.
Griechenlands Ministerpräsident Tsipras machte klar: Seine Regierung werde „das Hilfspaket nicht verlängern, egal, was Schäuble fordert“. „Die Bedürfnisse unseres Volkes seien wichtiger als alles andere.“
Darüber hinaus betonte er aber auch die europäische „Solidarität“ und dass der griechische Plan „den europäischen institutionellen Rahmen für Wachstum und Zusammenarbeit in der EU respektiere“.
Im Gegensatz zu den Behauptungen des griechischen Finanzministers Varoufakis sei die „Ansteckungsgefahr“ für andere finanzschwächere Staaten der Eurozone gering, falls Griechenland wirklich aus der Eurozone aussteigen sollte, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärt.
„Unsere 65 Milliarden bald futsch?“ lautet in dem Zusammenhang eine heutige Schlagzeile der Bild-Zeitung.
„Deutschland kann eine harte Haltung einnehmen, ohne Turbulenzen auf dem Finanzmarkt befürchten zu müssen“, sagt Daniel Gros, Direktor vom Zentrum für europäische politische Studien in Brüssel und ehemaliger Berater des IWF. Er verweist dabei auf die expansive Geldpolitik, welche die europäische Zentralbank im vergangenen Monat ankündigte.
Griechenland sei das einzige Mitglied der Eurozone, dem finanziell unter die Arme gegriffen wurde und das trotzdem weiterhin keine Reformen umsetze, erklärt Gros weiter.
„Indem anhaltende Defizite finanziert wurden […] ermöglichte in Wirklichkeit die Troika, dass Griechenland seine Sparmaßnahmen hinausschob.“