Goldpreis fällt auf „unmittelbare Unterstützung“, während Moskau den Sanktionen aufgrund der Ukraine trotzt
Die Silber- und Goldpreise fielen am Dienstag zum Handelsbeginn in London. Während Edelmetall fiel, stiegen die weltweiten Börsen trotz neuer Spannungen zwischen Russland und dem Westen über Osteuropa.
Der Goldpreis stürzte durch die Marke von 1361 USD je Feinunze, die seit letztem Mittwoch als Wiederstand betrachtet wurde. Er notiert nun 10 USD tiefer, nachdem aus neuen Daten hervorging, dass sich die US-Verbraucherpreisinflation im Februar auf 1,1% pro Jahr verlangsamt hat.
Der Preis für professionelle Silberbarren ging um 2,5% auf 21 USD je Feinunze herunter, ein Stand, der zuletzt im vergangenen Mai erreicht wurde und damals ein 32-Monats-Tief darstellte.
Unterdessen spotten russische Politiker und Oligarchen über die Sanktionen, die von der EU und den Vereinigten Staaten verhängt wurden. Die Krim „gehörte schon immer zu Russland“, sagte Vladimir Putin heute Morgen vor dem Parlament in Moskau und drängte damit die Abgeordneten dazu, neue Gesetze zu unterstützen, damit die Ukraine schnellstmöglich der russischen Föderation beitreten könne.
Separatisten in der Region Transnistrien des ehemaligen UdSSR-Mitgliedsstaates Moldawien baten ebenfalls um einen Beitritt in die russische Föderation.
Die europäischen Aktienmärkte machten inzwischen früher erlittene Verluste wett. Während Russlands wichtigster Aktienindex um 2,5% zulegte, gewannen die Aktien in der Eurozone zumindest 1%.
Sowohl der Rubel als auch US-Staatsanleihen verzeichnen momentan eine Seitwärtsbewegung.
„Der Test, ob es sich um eine sichere Anlage handelt, erfolgt in schlechten Zeiten, nicht in guten“, gibt Julian Jessop von Capital Economics zu Bedenken, der heute in Londons Zeitung City AM zitiert wird. „Und Gold hat kürzlich hinsichtlich der Krise in der Ukraine diesen Test bestanden.“
Aus Perspektive einer technischen Analyse „hat Gold die Widerstandmarke erreicht“, so die französische Investmentbank und Market-Maker Societe Generale. Damit wird auf den Wert von 1392 USD je Feinunze verwiesen, den das Edelmetall am Montag erreichte. Dies war das Ziel, das auf der Elliott Wave-Analyse der Bank basierte.
„Nun sollte eine Konsolidierung stattfinden. Als unmittelbare Unterstützung wird nun die Marke von 1355/53 USD betrachtet.“
Auch UBS stimmt zu, dass „jegliche Bewegung nach unten als Korrekturphase in einem weiterhin bullischen Trend angesehen wird“.