Goldpreis “durch physische Nachfrage gestiegen” - Vertrauen in deutsche Wirtschaft gesunken
Goldimporte nach Indien, traditionell der weltweit größte Goldkäufer, scheinen im zweiten Monat in Folge
die 100-Tonnen-Marke zu durchbrechen. Es sieht so aus, als ob Banken und Juweliere aufgrund der von der Zentralbank vorgeschlagenen Einschränkungen die Goldimporte erhöhten, wie in dieser Woche ein Branchen-Insider aus Neu-Delhi berichtete.
Rajesh Khosla, Geschäftsführer von MMTC-PAMP India, kommentierte, dass noch schnell gehandelt werde bevor die Regelungen, die letzte Woche von der Reserve Bank of India (RBI) eingereicht wurden, in Kraft treten. Laut dieser sollen Banken Gold nur noch auf Kommissionsbasis importieren können, um damit den Bedarf durch Schmuckexporte zu decken. Bisher war es üblich, dass das Edelmetall geliefert wurde, der Anbieter jedoch seine Eigentumsrechte behielt.
Indiens Goldimporte, die sich im vergangenen Jahr auf 860 Tonnen beliefen, wurden für die Verschlechterung des nationalen Handelsdefizits verantwortlich gemacht. In 2012 waren Gold und Silber nach Öl die meistimportierten Artikel.
„Die [Gold-] Importe in diesem Monat scheinen ebenso hoch wie im April zu sein, da offensichtlich jeder soviel wie möglich importieren möchte bevor die Richtlinien der RBI verabschiedet werden“, so Khosla.
Die geplanten Einschränkungen werden in Indien „zu weniger Goldlieferungen führen“, meint Suvanker Sen, Geschäftsführer von Senco Gold, eine der führenden Schmuckketten im Osten Indiens.
„Während die Nachfrage nach Schmuck davon nicht betroffen sein wird, hat dies womöglich Auswirkungen auf die Investitionsnachfrage.“
„Juweliere haben Schwierigkeiten, an Gold zu kommen“, so Bachhraj Bamalwa, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der All India Gems & Jewellery Federation, der hinzufügt, dass die Aufschläge für Schmuckhändler als Folge der Lieferengpässe im vergangenen Monat auf 12 USD je Feinunze stiegen, gegenüber zu den zuvor üblichen 2 USD.
„Falls diese Aufschläge weiter zunehmen, wird dies ein Anreiz darstellen, Gold zu schmuggeln, da bereits eine 6%ige Einfuhrsteuer sowie eine 1%ige Umsatzsteuer erhoben wurden.“
Laut ihres Berichts geht die Investitionsbank UBS davon aus, dass die Auswirkungen der von der RBI vorgeschlagenen Restriktionen nur „vorrübergehend“ wären.
„Die Nettoauswirkung auf indische Goldimporte insgesamt würde stark davon abhängen, wie schnell sich die betroffenen Banken an die neuen Anforderungen anpassen und die Lücken, die dadurch auf dem Markt entstehen könnten, durch andere geschlossen werden können. Die Gesamtmenge der Importe würde letztendlich von der vorhanden Nachfrage bestimmt werden.“
UBS berichtete in der vergangenen Woche, dass die Goldnachfrage in Indien momentan „sehr stark“ sei und fügte hinzu, dass der physische Warenfluss nach Indien fünfmal höher sei als der 12-Monats-Durchschnitt.
Indien hatte bereits im vergangenen Monat mehr als 100 Tonnen Gold importiert. Dies wurde ausgelöst durch den starken Preissturz, der zu einem weltweiten Anstieg der Nachfrage nach physischem Gold führte. Ferner wird am kommenden Montag das Hindu-Fest Akshaya Tritiya gefeiert, das als weiterer Grund für die erhöhte Nachfrage angeführt wird.