Goldnachfrage trotz wachsender Gewalt in Ukraine ausbleibend
Der Goldpreis stieg am Montagmorgen kurzzeitig auf bis zu 1306 USD je Feinunze.
Während in der letzten Woche die weltweiten Aktienmärkte fielen, erzielte Gold am Freitag zum 13. Mal in den bisherigen 17 Wochen in 2014 einen wöchentlichen Zugewinn.
Kurz darauf brach Gold allerdings leicht ein, als sich die Aktienmärkte wieder erholten und der US-Dollar an Wert verlor, und dies trotz neuer Spannungen und Gewalt in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze.
Medien in Kiew berichteten von einem Angriff auf einen Kleinbus. Des Weiteren befindet sich der separatistische Bürgermeister von Charkiw in der Ost-Ukraine in einem kritischen Zustand, nachdem er heute offensichtlich von Scharfschützen niedergeschossen wurde.
Die USA verhängte heute Finanzsanktionen gegenüber sieben russischen Beamten sowie 17 Unternehmen, um Moskau zur Umsetzung des „Deeskalierungs-Plans“ zu zwingen, der in diesem Monat in Genf beschlossen wurde.
„Die andauernden Spannungen in der Ukraine unterstützen weiterhin [die Edelmetallpreise]“, wie die deutsche Commerzbank feststellt, da spekulative Anleger sich entscheiden, Gold zu kaufen.
Auf der anderen Seite zeigen neueste Daten, dass Hedgefonds und andere Spekulanten ihre bullischen Positionen in US-Gold-Futures auf den tiefsten Stand seit 10 Wochen reduzierten.
Börsennotierte Gold-Fonds verzeichneten in der vergangenen Woche jedoch „lediglich einen marginalen Abfluss“, fügte die Bank hinzu.
„Gold sollte Beachtung dafür finden, dass es erfolgreich die Gefahren überwand und in dieser Woche wieder höher abschloss“, meint die Schweizer Investmentbank UBS. Und dies, obwohl die Nachfrage nach physischem Gold „schwach blieb“.
Die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley fügt hinzu, dass trotz des Rufs von physischem Gold als „sicherer Hafen“ die Nachfrage nicht gestiegen sei, und dies, obwohl in der vergangenen Woche die niedrigsten Preise seit 2,5 Monaten notiert wurden.
„Keine wirkliche Anzeichen für eine Nachfrage nach physischem Gold“, steht auch in der Handelsaufzeichnung des Londoner Brokerhauses Marex.
Die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch sowie die neuen US-Beschäftigtenzahlen am Freitag „sollten zu einem recht volatilen Goldmarkt führen“, meint Jonathan Butler, Analyst bei Mitsubishi in London.
„Insgesamt könnte Gold durch die Verringerung der erwarteten geldpolitischen Stimulationsmaßnahmen der USA an Reiz verlieren.“ Jedoch könnten anhaltende Spannungen zwischen dem Westen und Russland hinsichtlich der Ukraine „für weitere Unterstützung sorgen“.