Goldkäufe gehen trotz hoher Investitionen während Börsencrash im August zurück
Der Gold-Investor-Index fällt, während sich der Goldpreis von seinem 5-Jahrestief erholt…
Die Stimmung gegenüber Gold bei Privatanlegern fiel zwar im August von dem zuvor erreichten Zweijahreshoch, blieb aber weiterhin positiv, da während der Turbulenzen auf den internationalen Aktienmärkten zahlreiche neue Anleger in Gold investierten.
Während der chinesische Aktienmarkt im August um 15% einbrach und auch die Märkte im Westen über 10% an Wert verloren, stieg physisches Gold, in US-Dollar gemessen, um 3,3%. Gemessen in Euro nahm das Edelmetall um 2,1% und in Sterling sogar um 5,3% zu.
Am sogenannten „Schwarzen Montag“ verzeichnete BullionVault, die weltweit größte Onlinebörse für physisches Gold und Silber, das größte Investitionsvolumen von Neukunden in diesem Jahr.
Trotz des großen Interesses am Monatsende war der Handelsmonat August eher ruhig. Entsprechend fiel der Gold-Investor-Index auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten. Zu dieser Zeit des Jahres ist jedoch häufig eine Art Sommerflaute zu beobachten.
Der Index misst das Verhältnis zwischen denjenigen Anleger, die über BullionVault entweder neu in Goldanlagen einstiegen oder ihre bereits existierenden Bestände aufstockten und solchen, die ihre Edelmetallmenge reduzierten.
Im August fiel die Messzahl von 54,5 auf 52,8. Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.
Im Juni erreichte der Index mit 54,6 ein 26-Monatshoch. Im August vergangenen Jahres betrug er noch 51,7.
Adrian Ash, Leiter der Forschungsabteilung des in London ansässigen Unternehmens, kommentiert die aktuellen Entwicklungen folgendermaßen:
„Anders als Vermögensverwalter, die sich zuvor im großen Maß von ihren Gold-ETFs getrennt hatten und ihre Verkaufspositionen nun hektisch zu ändern versuchten, mussten Privatanleger von physischem Gold während der Turbulenzen auf den Aktienmärkten nicht urplötzlich ihre Anlagestrategie ändern.“
„Neue Käufer kamen hinzu, die versuchten, sich durch die neu hinzugefügten Goldbestände gegen ein Aktienkursrisiko und Ausfallrisiko abzusichern.“
Hinzu kam, dass die chinesischen Behörden an Glaubwürdigkeit verloren, die eigenen Finanzmärkte unter Kontrolle bringen zu können, weswegen zahlreiche Analysten davon ausgingen, dass als weitere Konsequenzen beispielsweise die US-Notenbank die Zinserhöhung noch weiter hinausschieben würde und dies außerdem Entscheidungsträger der Eurozone dazu bringen könnte, ihre expansive Geldpolitik noch weiter auszuweiten.
In der Woche, bevor die weltweiten Aktienmärkte vom „Schwarzen Montag“ getroffen wurden, wettete eine Rekordzahl von Hedgefonds und anderen spekulativen Händlern auf einen fallenden Goldpreis, wie aus Daten der US-Regulierungsbehörde CFTC hervorgeht. Auch sank die Goldmenge des weltweiten größten Gold-ETFs SPDR Gold Trust im August auf ihren niedrigsten Stand seit sieben Jahren.
Im Gegensatz dazu investierten Neukunden über BullionVault im August 45% mehr in Gold als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Ebenso wie der Messwert des großen Bruders Gold fiel auch der Silber-Investor-Index im August und erreichte nach 56,7 im Juli nun einen Wert von 54,5.