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Goldinvestitionen 2016: Kommt diesmal wirklich die Wende?

Neue Goldinvestitionen stiegen im Januar um 15% gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt…

Von gesteigerten Goldinvestitionen wurde schon früher berichtet, schreibt Adrian Ash von BullionVault. Im Grunde kann man jedes Jahr in den Medien darüber lesen.

Von daher stellt sich natürlich die Frage, ob die derzeitige Goldrallye diesmal wirklich anhält.

Gold steigt tendenziell vor allem dann, wenn andere Investitionen fallen. Und in 2016 verzeichneten die weltweiten Aktienmärkte den schlechtesten Jahresstart seit 2008.

Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten sorgten für den höchsten Anstieg an neuen Privatanlegern der letzten sechs Monate. Die Anzahl der neu eröffneten Konten bei BullionVault – der weltweit größten Onlinebörse für physisches Edelmetall, die für ihre Kunden Gold und Silber im Wert von derzeit 1,5 Milliarden US-Dollar verwahrt – stieg um 15% gegenüber dem Durchschnitt des letzten Jahres an. Der stärkste Zuwachs von 42% wurde bei britischen Neukunden verzeichnet.

Aber der Zuwachs im Januar hängt immer noch deutlich hinter dem von 2011 hinterher. Hinzu kam, dass die Goldpreise am schnellsten seit zwölf Monaten stiegen (4,7% in USD, 5,3% in EUR und 8,9% in GBP), weswegen die Zahl der existierenden Goldbesitzer, die ihre Bestände reduzieren, um schnelle Gewinne mitzunehmen, ebenfalls auf den höchsten Stand seit Anfang letzten Jahres stieg.

Das zeigt sich auch an dem Gold-Investor-Index, der das Verhältnis zwischen den Netto-Käufern und Netto-Verkäufern misst und von 53,0 im Dezember auf nunmehr 51,6 herunterrutschte.

Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.

Gold-Investor-Index

Während der Finanzkrise zeigte sich, wie Gold als Versicherung gegenüber anderen Anlageklassen fungiert. Und es könnte sich als noch sehr günstige Versicherung herausstellen, sollte der Rückgang der Aktienmärkte in 2016 noch weiter anhalten und sich die Aktienkurse noch weiter verschlechtern.

Das Interesse an Goldinvestitionen nahm überall zu. Aber der größten Dringlichkeit sahen sich Anleger in Großbritannien ausgesetzt, wo der FTSE-Index extrem fiel und dabei die Entwicklung des letzten Jahres rückgängig machte.

Gemessen in Pfund, stieg Gold allein im Januar um fast 9%, wohingegen der britische Aktienindex seit Anfang des Jahres bereits um 5% einbrach.

Allerdings muss gesagt werden, dass Gold das Jahr auf einem sehr niedrigen Niveau begann. Selbst nach diesem starken Anstieg befindet sich der Goldpreis gerade einmal auf dem Stand von letztem Sommer, der damals noch den niedrigsten Preis seit mehreren Jahren darstellte. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass einige langfristig-orientierte Anleger im Januar beschlossen, etwas Ihres Goldes zu verkaufen, um dadurch zuvor erlittene Verluste zu minimieren. Und für andere war es einfach eine gute Möglichkeit für schnelle Gewinnmitnahmen.

Auch bei Silber gab es im Januar mehr Verkäufer als im Dezember.

Silber-Investor-Index

Das schickte den Silber-Investor-Index auf den deutlich niedrigeren Stand von 50,1, verglichen mit 53,5 im Dezember. Im Zeitraum seit Januar 2012 erreichte der Index für Silber seinen niedrigsten Stand im Oktober 2015, als der Messwert deutlich unter die 50-Punkte-Marke fiel, indem die Verkäufer zahlenmäßig die Käufer übertrafen.

Im Januar gewann Silber 1,9%. Doch wie bei Gold, verzeichnete das Edelmetall zuvor ein 6-Jahrestief und die Preise fielen auf das Niveau von 2009 zurück.

Womöglich tun die existierenden Edelmetallbesitzer gut daran, bei solchen Preisspitzen zu verkaufen. Der Abwärtstrend setzte vor fünf Jahren ein, und niemand kann wissen, ob das nun wirklich dessen Ende ist.

Aber Bärenmärkte können auch nicht zu Ende gehen, ohne dass Investoren von solchen Gedanken geplagt werde. Ebenso wenig können Bullenmärkte ohne diese Befürchtungen beginnen. Nur die Zukunft wird es zeigen, ob der Trend von Januar nachhaltig ist oder nicht. In der Zwischenzeit zeigen die Gold- und Silber-Investor-Indizes, dass vor allem langfristig-orientierte Anleger vorsichtig bleiben: Sie kaufen bei Preiseinbrüchen und verkaufen während Rallyes.   

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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