Goldhandel unter Privatanlegern fällt um ein Drittel, während auf Google „buy Bitcoin“ Begriff „buy gold“ überholt
Der Goldhandel unter Privatanlegern fiel im vergangenen Monat, während gleichzeitig auf der Internet-Suchmaschine Google häufiger nach „buy bitcoin“ als nach „buy gold“ gesucht wurde.
Die Menge an Gold, die auf der weltweit größten Edelmetallbörse für Privatanleger, BullionVault, gehandelt wurde, fiel im Oktober gegenüber dem 12-Monatsdurchschnitt mit 31,5% um fast ein Drittel.
Bislang war in 2017 zu beobachten, dass bei sinkenden Preisen die Anzahl der Goldkäufer stieg. Doch in Oktober ging auch die Zahl der Goldinvestoren um 9,7% zurück. Allerdings sank die Anzahl der Verkäufer mit 26,6% noch mehr.
Dies sorgte dafür, dass der Gold-Investor-Index von 54,5 im September auf 54,6 stieg, was identisch mit dem Stimmungsbarometer gegenüber Gold der vergangenen zwölf Monate ist.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war. Der bisherige Höchststand war 71,7 im September 2011, als der Goldpreis sein Allzeithoch von 1920 USD je Feinunze erreichte.
„Da die US-Aktienmärkte gerade beinahe täglich neue Rekorde aufstellen, ist es nicht verwunderlich, dass die Goldpreise zurückgingen“, kommentiert Adrian Ash, Research Director bei BullionVault. „Die finanzielle Versicherung Gold gibt es momentan günstig zu haben, weil Aktien unschlagbar wirken. Anleger sorgen sich nicht mehr um den Brexit, und Kataloniens Unabhängigkeitsbemühungen haben bislang auch noch nicht für Unruhe auf dem europäischen Bullenmarkt geführt.“
„Andere Anleger wiederum sind abgelenkt durch die Diskussionen um Kryptowährungen wie Bitcoin. Diese Aspekte sorgen für das geringste Interesse bei neuen Anlegern an Gold seit Ende 2015, kurz bevor das Brexit-Referendum und die Wahl von Trump zum US-Präsidenten für den stärksten Anstieg von Gold in den letzten sechs Jahren sorgte.“
Gold, gemessen in Euro, sank im Oktober um 1,4%, während es für britische Anleger um 1,8% und für US-Investoren um 2,7% nach unten ging.
Wirft man einen Blick auf Google Trends, so ist zu sehen, dass „buy bitcoin“ nun den Suchbegriff „buy gold“ überholte, nachdem um die letzte Jahreswende herum bereits häufiger im Internet nach Bitcoins als nach „buy silver“ gesucht wurde.
Auf der anderen Seite signallisiert dies, dass die „wenigeren Anleger größere Mengen an Gold kauften“, erklärt Adrian Ash weiter, indem er sich darauf bezieht, dass die insgesamte Goldmenge von BullionVault-Kunden fast wieder auf das im Sommer erreichte Rekordhoch stieg (37,9 Tonnen im Vegleich zu 38,1 Tonnen im Juli).
„Während es zwar Bitcoins war, die in den Medien für Schlagzeilen und in den Internet-Suchmaschinen für die entsprechenden Klicks sorgten, entsprach die steigende Nachfrage unter größeren Investoren dem Trend, der von Vermögensverwaltern – vor allem aus Deutschland - berichtet wird: Ein solider Anstieg von institutionellen Goldinvestitionen.“