Gold “muss 1620 USD-Marke durchbrechen, um wieder in Fahrt zu kommen”, Europäische Politiker “schikanieren” Zypern
Mit dem Goldpreis im freien Fall sind nun auch Stimmen laut geworden, die von einem Bärenmarkt sprechen…
BullionVault ist generell zurückhaltend bezüglich Prognosen. Auch behaupten wir nicht, dass der Goldpreis immer weiter ansteigen muss. Bei Gold ist es wie bei allen Finanzanlagen: Es gibt gute und es gibt schlechte Zeiten.
Wie kam es zu dem Kurs-Crash?
Nun, viele Vermögensberater sind die ewigen Debatten um die Finanzkrise leid geworden. Nach der Hausse, die über eine Dekade anhielt, ist ein Kursrückgang nicht verwunderlich. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass Gold seinen Status als „sicheren Hafen“ verloren hat. Allerdings gehen dabei momentan einige Ersparnisse wieder verloren, die man natürlich lieber behalten hätte…
Hier also 4 Punkte, die es zu bedenken gibt:
1. Die Aktienkurse sind gestiegen:
Die Kurse von Aktien- und Goldmärkten verlaufen zumeist gegenläufig und man kann nicht erwarten, dass beide gleichzeitig steigen. Nur in der ersten Phase der niedrigen Zinssätze zwischen 2003 und 2007, als „leichtes Geld“ zur Vergrößerung der Kreditblase führte, stieg der Goldpreis parallel zu den Preisen von Aktien, Immobilien, Rohstoffen und sämtlichen weiteren Vermögenswerten. Jedoch stieg der Goldpreis auch dann noch weiter, als die Kreditblase schon lange geplatzt war.
2. Das Chartmuster ist erschreckend:
Wir sind keine „technische Analysten“, aber es gibt einige davon unter den professionellen Goldhändlern. Bereits am Freitag fiel der Goldpreis unter die Marke von 1525 USD beziehungsweise 1000 GBP und 1200 Euro. Stellen Sie BullionVaults Goldpreisgraphik auf 5 Jahre ein und Sie können sehen, warum diese Preise so lange als „Unterstützungsmarke“ dienten.
3. Nehmen Sie sich in Acht vor Diskussionen um „Bärenmärkte“:
Zahlreiche Zeitungen schreiben nun, dass nun ein Bärenmarkt (auch Baisse) vorliege. Ein Bärenmarkt beschreibt allerdings nicht nur eine fallende Kursentwicklung, sondern besagt, dass der Preis um mehr als 20% zurückgegangen ist. Derlei Stürze sind bei Gold sicherlich sehr ungewöhnlich. Allerdings sind sie nicht beispiellos, und selbst in eindeutig bullischen Zeiten kam es in den Jahren 2006 und 2008 zu Kursstürzen von 25% beziehungsweise 33%.
4. Gold boomt schon so lange, dass ein Rückschlag überfällig wurde:
Der Goldpreis in Dollar entwickelte sich zwölf Jahre lang nur in eine Richtung: nach oben. Dies ist eine bemerkenswerte Zeitspanne, die sogar die Boom-Phase der 70er Jahre übertraf. Nichts entwickelt sich in einer geraden Linie. Aber Gold hat im 21. Jahrhundert soweit eindrucksvolle Ergebnisse erzielt. Und sollte dies momentan nicht das Ende sondern lediglich ein Rückschlag sein, so könnte der Goldpreis sogar noch weiter steigen.
Zwischen Januar 1975 und September 1976 ist der Goldpreis in Dollar fast um die Hälfte gefallen. Zu dieser Zeit schienen Gewinne durch Goldanlagen nahezu utopisch. Zahlreiche Investoren verkauften damals ihr Gold und erlitten dadurch große Verluste, als sich die Inflation in den USA zurückmeldete. Doch stieg danach der Goldpreis um das 8-fache an und erreichte schließlich das damalige Allzeithoch von Januar 1980.
Keiner kann mit Sicherheit sagen, wie es mit Gold und Silber weitergeht. Natürlich ist es ratsam, sich Gedanken zu machen. Jedoch möchten wir vor Panikverkäufen warnen. Überlegen Sie sich stattdessen, warum Sie ursprünglich in Edelmetall investierten. Wollten Sie damals Ihr Edelmetall schnell wieder verkaufen? Oder wollten Sie sich damit langfristig gegen Geldentwertung absichern? Haben sich denn die Wirtschaftslage und unser Finanzsystem in letzter Zeit wesentlich verändert? Wir sind der Meinung, sie haben es nicht – auch wenn momentan sowohl Wall Street als auch der Goldpreis etwas anderes suggerieren.