Gold auf 3-Wochen-Hoch durch schwache US-Arbeitsmarktdaten
Der Goldpreis bewegte sich am Dienstagvormittag zuerst in einem engen Bereich von nur 5 USD um die 1315 USD je Feinunze, während er kurz vor der verspäteten Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten auf ein 3-Wochen-Hoch von über 1330 USD sprang.
Die monatlich erscheinenden US-Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft waren mehr als zwei Wochen überfällig. Die Veröffentlichung wurde letztendlich für den heutigen Dienstag festgesetzt, nachdem der Kongress ein Abkommen über die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen USD erzielte, durch das der Shutdown der Regierung beendet wurde. Die Zahlen zeigten, dass durch die US-Wirtschaft im vergangenen Monat 148.000 neue Jobs geschaffen wurden, weitaus weniger als die erwarteten 180.000.
Die heute veröffentlichen Daten „rechtfertigen völlig“ die Entscheidung der Federal Reservevon September, vorerst weiterhin an ihrer quantitativen Lockerung festzuhalten und monatlich für 85 Mrd. USD Anleihen zu kaufen, so Joseph Trevisani von WorldWideMarkets gegenüber Reuters.
Ebenso wie Gold, so zeigten auch die anderen weltweiten Märkte für Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Devisen vor der Bekanntgabe dieser Daten kaum Bewegung.
Der Silberpreis rutschte um rund 1,1% von dem höchsten Stand in fast zwei Wochen, den er mit 22,33 USD je Feinunze am Montag erreichte.
„Falls der Arbeitsmarktbericht für September, der am Dienstag fällig wird, überraschend robust ausfällt, so könnte dies eine scharfe Kehrtwende sowohl bei Gold als auch beim US-Dollar auslösen“, steht in einer Notiz der Schweizer Investmentbank Credit Suisse.
„Auf der Anlageseite sind Marktteilnehmer nicht davon überzeugt, dass Gold mit einer ordentlichen Leistung ins neue Jahr gehen wird“, lässt VTB Capital aus Russland verlauten. Damit nehmen sie Bezug auf die erwartete schrittweise Verbesserung [der Zinsen] und dem Ende der expansiven Geldpolitik der Fed.
„Momentan gibt es nicht genug Gründe für den [Edelmetall-] Kauf als Inflationsschutz oder sicheren Hafen. Niemand rechnet damit, dass der [Gold-] Markt eine ähnliche Rally wie im vergangenen Jahrzehnt hinlegt, mit jährlichen Gewinnen von über 10%.“
Goldanlagen durch den SPDR Gold Trust, der weltweit größte Gold-ETF (Börsenticker: GLD), sanken gestern erneut, so dass der Fonds nun mit 11 Tonnen Gold weniger hinterlegt ist.
Mit 4,4% ist dies die größte Reduzierung seit Anfang August, womit der GLD mit weniger als 872 Tonnen Gold den tiefsten Stand seit 4,5 Jahren erreichte.