Gold – Ereignisreiche Woche steht bevor
Den Teilnehmern des Goldmarktes steht eine Woche voller US-Wirtschaftsdaten bevor und zudem ein weiteres Meeting der US-Notenbank Fed. Letzteres aber könnte zu einem „Non-Event“ werden, glauben Experten.
Der Goldpreis hatte am Freitag seine Tagesgewinne wieder abgegeben und auf Wochensicht im Minus geschlossen. Das gelbe Metall reagierte damit auf den starken Anstieg des US-Dollars und schloss am Spotmarkt bei 1.164 USD pro Unze.
Der US-Dollar hatte vergangene Woche sein höchstes Niveau seit Mitte August erreicht, vor allem auf Grund der jüngsten Äußerungen der EZB, die darauf hindeuteten, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik noch dieses Jahr zu erwarten sei. Entsprechend legte der Greenback vor allem im Vergleich zum Euro zu. Stärkung für die US-Währung war auch, dass die PBOC, die People's Bank of China, am Freitag die Zinsen gesenkt hatte.
Das an und für sich wichtigste Ereignis der neuen Handelswoche – die Fed-Sitzung am 27. und 28. Oktober – könnte sich allerdings als weniger aufregend herausstellen. Die Märkte gehen davon aus, dass die US-Notenbanker erst einmal keine weiteren Schritte unternehmen. Das Statement der Fed wird am Mittwoch veröffentlicht, eine Pressekonferenz dazu wird es allerdings nicht geben.
Zwar gibt es am Markt Spekulationen, dass die US-Notenbank im Dezember die Zinsen erhöhen könnte, aber für das nun anstehende Treffen des Offenmarktausschusses wird damit nicht gerechnet. Dennoch erhoffen sich Beobachter klare Aussagen der Fed-Offiziellen zu ihrer Interpretation der jüngsten Wirtschaftsdaten.
Die Märkte haben zudem ein Auge auf die Schuldenobergrenze der USA. Die US-Regierung nähert sich der Deadline, zu der man diese Grenze, die aktuell bei 18,1 Billionen USD liegt, anheben muss. Finanzminister Jacob Lew hatte vor einiger Zeit geschätzt, dass die Regierung sonst schon ab dem 3. November nicht mehr genügend Mittel aufweisen könnte, um all ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Im Wirtschaftsdatenkalender stehen für diese Woche zudem die Verkäufe neuer Häuser, die Daten zu langlebigen Gütern und das Verbrauchervertrauen. Hinzu kommt die Veröffentlichung des BIP des dritten Quartals und der persönlichen Konsumausgaben. Goldhändler werden diese Daten genau unter die Lupe nehmen, um abzuschätzen, wie sich die US-Wirtschaft und die Inflation in den USA entwickeln und ob damit die Chancen auf eine Zinserhöhung in den USA noch im Dezember steigen oder fallen.