Deutschland und die Bankenunion
Gold- und Silberpreise wurden stark belastet, als das US-Arbeitsministerium heute die neuen Arbeitsmarktdaten für
Mai vorlegte. Diese bestätigen die vorherigen Prognosen der Analysten, allerdings mit einer Arbeitslosenquote, die mit 7,6% um 0,1 Punkte höher ausfiel als im Vormonat.
Nachdem Gold am Donnerstag kurzzeitig 1419 USD und somit den höchsten Stand seit einer Woche notierte, fiel es nach Veröffentlichung der Daten wieder unter die 1400 USD-Marke zurück. Auch die europäischen Aktienmärkte verloren die zuvor erzielten Gewinne.
Der Goldpreis in Euro gab um 1,1% nach und notierte 1057 Euro je Feinunze.
Auch Silber fiel zurück auf 22,40 USD und erreichte somit beinahe den tiefsten Stand dieser Woche.
„Der Markt hatte das Gefühl, dass es weiter nach oben gehen würde“, so ein Broker zuvor am Freitag.
„Der technische Abwärtstrend ist nach wie vor vorhanden“, kommentierte der Market Maker Scotia Mocatta in einer technischen Anmerkung. „[Aber] der Trend wird schwächer, indem sich Gold langsam wieder nach oben arbeitet.“
Im Vorfeld der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts wurde in einem Forschungspapier der Chicago Fed festgestellt, dass die US-Wirtschaft monatlich 80.000 neue Stellen schaffen müsste, um die Arbeitslosenquote stabil zu halten.
„Es ist an der Zeit, allmählich [die quantitative Lockerung sowie die Nullzinspolitik] zu drosseln“, meinte Charles Plosser, Präsident der Philadelphia Reserve Bank, am Donnerstag. Posser ist in diesem Jahr ein stimmberechtigtes Mitglied bei jedem zweiten Ausschuss der US-Notenbank.
Nachdem die Europäische Zentralbank gestern noch ihren eingeschlagenen Kurs fortsetzte, korrigierte die Bundesbank heute ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für 2013 von 0,4% auf 0,3% und für 2014 von 1,9% auf 1,5%.
„Der Trend zu geringen Krediten in der Eurozone spiegelt sich in der anhaltenden Rezession sowie der niedrigen Inflation wieder“, sagt Steve Barrow, Devisen-Stratege bei Standard Bank.
„Wir erwarten, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter senken wird, möglicherweise bereits im nächsten Monat.“