GLD- und IAU-ETF-Abflüsse lassen Goldpreis aufgrund der US-Arbeitsmarktdaten auf neue 7-Monats-Tiefs fallen
Freitag, 10/06/2023 15:44
Der EDELMETALLPREIS fiel am Freitag auf ein neues 7-Monats-Tief in Dollar und Euro, als die besten US-Arbeitsmarktdaten seit acht Monaten die Anleihekurse erneut in den Keller drückten, die Zinsen in die Höhe trieben und zu weiteren Abflüssen von Anlagegeldern aus den weltweit größten goldgedeckten börsengehandelten Fonds GLD und IAU einluden.
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Entgegen der Schätzung von ADP Payrolls vom Mittwoch - die besagte, dass im September die wenigsten US-Arbeitsplätze seit Januar 2021 eingestellt wurden - besagt die heutige Veröffentlichung des Bureau of Labor Statistics, dass die größte Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Monat 336.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, so viele wie seit Januar nicht mehr und fast das Doppelte der Konsensprognose von Ökonomen und Analysten.
"Die Welt wartet auf eine US-Rezession, die immer kommt, aber nie eintrifft", hieß es Anfang der Woche in einer Notiz der Handelsabteilung des Schweizer Goldraffinerie- und Finanzkonzerns MKS Pamp.
"Sowohl die Gold- als auch die Anleihenbullen scheinen mit ihrer Geduld am Ende zu sein".
Der erneute Einbruch der Anleihekurse am Freitag ließ die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen mit 4,85% p.a. auf den höchsten Stand seit Juli 2007 steigen - mehr als 1 Prozentpunkt höher als Ende Juni -, da sich die Baisse bei Staatsanleihen aus aller Welt fortsetzte.
Im bisherigen Jahresverlauf ist der Goldpreis in US-Dollar praktisch unverändert geblieben und erreichte nach den heutigen Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft einen Tiefststand von $ 1810 pro Feinunze, bevor er mit einem Wochenverlust von 2,5 % auf $ 1823 wieder anstieg.
Die beiden größten Gold-ETFs der Welt - beide an der New Yorker Börse für US-Anleger und -Handel notiert - sind im Jahr 2023 bisher um 6,5 % geschrumpft, wobei der GLD am Freitag auf seine fünfte und der IAU auf seine elfte Woche der Anlegerliquidation in Folge zusteuert.
Die schrumpfende Anzahl von Anteilen des SPDR Gold Trust (NYSEArca: GLD) und des iShares-Produkts (NYSEArca: IAU) benötigen zusammengenommen die geringste Menge an Gold, um ihren Wert seit Januar 2020 - dem Vorabend der globalen Corona-Pandemie, als Gold 1585 $ pro Feinunze kostete - zu stützen, und zwar in einer Größe, die erstmals im Mai 2010 erreicht wurde.
Damals lag der Dollar-Goldpreis bei 1200 Dollar pro Feinunze.
"Der Rückgang des Goldpreises in dieser Woche hat den Markt etwas aus der Ruhe gebracht", meint Robert Samson, Leiter des Multi-Asset-Bereichs beim 200 Milliarden Dollar schweren asiatischen Vermögensverwalter Nikko, im Gespräch mit Bloomberg.
Der jüngste Absturz von Gold hat es in einem Umfeld attraktiver gemacht, in dem erhöhte Zinssätze die Wahrscheinlichkeit unerwarteter Marktzusammenbrüche erhöhen", berichtet der Nachrichtendienst über seine Ansicht.
"Es ist ratsam, etwas von dem Edelmetall zu besitzen.
Obwohl die "historische Anleihekorrektur in diesem Herbst in den Vereinigten Staaten begonnen hat", heißt es in einer Notiz der französischen Bank Natixis, "hat sie die europäischen Märkte erfasst, trotz einer Reihe von Statistiken, die die Schwäche der Wirtschaft in der Eurozone bestätigen."
Die Menge an Goldbarren, die zur Deckung der europäischen börsengehandelten Goldfonds benötigt wird, ist nach Angaben des World Gold Council der Bergbauindustrie bis Ende September bereits um 7,1 % zurückgegangen.
Da die drei größten in Deutschland notierten börsengehandelten Goldfonds im Oktober weiter schrumpften, fiel der Goldpreis in Euro heute auf ein neues Siebenmonatstief von 1722 € pro Feinunze, bevor er sich bis zur letzten globalen Benchmark-Auktion dieser Woche, dem LBMA-Goldpreis um 15 Uhr Ortszeit in London, um 10 € erholte.
Eine leichte Erholung des britischen Pfunds führte dazu, dass der britische Goldpreis in Pfund Sterling nach den US-Arbeitsmarktdaten des BLS ein neues Sechs-Wochen-Tief bei 1490 £ erreichte, bevor er sich bis zum Wochenende ebenfalls um 0,5 % erholte, aber weiterhin unter 1500 £ blieb - ein Niveau, das erstmals im Juli 2020 erreicht wurde.
Der MSCI World Index für die weltweiten Aktienmärkte rutschte im Tagesverlauf ins Minus, da die US-Aktien nach den Arbeitsmarktdaten fielen und sich die Rohölpreise stabilisierten, nachdem sie in dieser Woche um mehr als 9 % gesunken waren.
Am Montag bleibt der US-Anleihemarkt wegen des Columbus Day geschlossen, aber die New Yorker Börse und der Londoner Goldmarkt werden geöffnet sein, da die chinesischen Finanzbörsen aus den Herbstferien der Goldenen Woche zurückkehren.
Die Händler an der Shanghaier Goldbörse, an der die Anreize für neue Goldbarrenimporte im letzten Monat auf ein Rekordhoch gestiegen sind, werden feststellen, dass der globale Goldpreis in Dollar gerechnet fast 3 % billiger ist als zu Beginn der Woche.
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