Goldpreis +1,8% für die Woche, aber Silber flach bei vorsichtiger Fed, Renditen auf Anleihen sinken leicht nach Rekordwert

Der GOLDPREIS konnte am Freitag im Londoner Handel den größten Teil seines Anstiegs in dieser Woche beibehalten, während der Silberpreis sich nicht erholte. Dies obwohl zwei Vertreter der US-Notenbank zur Vorsicht mahnten, die US-Zinssätze zu schnell und zu weit anzuheben.

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Während der in Dollar notierte Goldpreis um 2,1 % gegenüber dem am Dienstag erreichten neuen Tiefststand von $ 1805 pro Unze im Jahr 2023 zulegte, stiegen auch die weltweiten Aktienmärkte wieder an - der MSCI World Index legte um 0,8 % gegenüber dem Schlussstand vom vergangenen Freitag zu -, nachdem der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, bei der Sitzung in diesem Monat eine Zinserhöhung um einen Viertelpunkt forderte, anstatt der von mehr als einem Viertel der Wettenden auf Zinsfutures erwarteten Erhöhung um einen halben Punkt.
 
Da diese Wetten den Zinssatz am Ende dieses Jahres nun bei 5,5 % sehen, während der Leitzins heute bei 4,75 % liegt, sollte die Fed die Zinsen nur dann aggressiv anheben, "wenn die Daten weiterhin zu heiß sind", sagte Bostics ebenfalls stimmberechtigter Kollege Christopher Wallace in einer Rede und verwies auf die Reihe von US-Arbeitsplatz- und Inflationszahlen, die über den Erwartungen liegen.
 
Die Preise für festverzinsliche Anleihen stiegen am Freitag ebenfalls an und drückten die Rendite 2-jähriger US-Staatsanleihen um 0,1 Punkte von ihrem gestrigen neuen 15-Jahres-Hoch bei 5,00 % pro Jahr nach unten, während der US-Dollar auf seinem handelsgewichteten Index gegenüber den übrigen wichtigen Währungen der Welt um 0,5 % von seinem Mehrwochenhoch vom vergangenen Freitag abfiel.

 
Grafik von Gold und Silber, bewertet in Dollar, umbasiert auf 100 = Januar 2020. Quelle: BullionVault
 
Der Goldpreis in Dollar sank um $6 pro Unze von einem 12-Sitzungs-Hoch, das am Freitagmorgen erreicht worden war, und ging mit einem Stand von $1842 in die Londoner Benchmark-Auktion, etwa 1,8 % über dem Schlusskurs der letzten Woche.
 
Der Silberpreis hingegen blieb gegenüber dem Schlussstand vom vergangenen Freitag auf dem Londoner Edelmetallmarkt - einem 16-Wochen-Tief am Freitag - unverändert und notierte vor der heutigen Mittags-Benchmark-Auktion bei $ 21,09 je Unze.
 
Das andere Industrieedelmetall Platin, das laut den Analysten, die an der diesjährigen LBMA-Prognoseumfrage teilnahmen, für das Jahr 2023 am optimistischsten eingeschätzt wird, kletterte unterdessen auf die Marke von $980 je Unze und steuerte damit auf den höchsten Wochenschlussstand seit einem Monat zu.
 
Der dramatische Anstieg des Nickelpreises im März letzten Jahres, als die in Hongkong ansässige London Metal Exchange Handelsgeschäfte im Wert von 20 Mrd. $ annullierte, um zu verhindern, dass der chinesische Nickelproduzent Tsingshan Holding Group, ein großer Leerverkäufer, auf Kosten der optimistischen Händler in den Konkurs getrieben wird, ist nun Gegenstand einer Untersuchung des Verhaltens sowie der Systeme und Kontrollen der LME", so die britische Aufsichtsbehörde FCA heute.
 
Laut Reuters handelt es sich um die "erste Untersuchung einer britischen Börse wegen möglichen Fehlverhaltens". Die heutige Nachricht fiel mit der Ankündigung der Bank of England zusammen, dass die britische Zentralbank im Rahmen ihrer Untersuchung des Vorfalls jetzt die von der Börse für zentral abgerechnete Kontrakte benötigten "Fortschritte bei den Abhilfemaßnahmen" überwachen und bewerten wird.
 
Der Goldpreis in Euro und britischem Pfund erreichte zwischenzeitlich mit 1740 € bzw. 1540 £ fast 3-Wochen-Höchststände, während der Silberpreis zu Beginn des New Yorker Handels gegenüber beiden Währungen und dem Dollar zurückfiel und gegenüber dem Comex-Schlusskurs vom vergangenen Wochenende unverändert bei 19,70 € pro Unze, 17,40 £ und 20,90 $ notierte.
 
Zuvor hatte der Goldpreis in Shanghai den höchsten Aufschlag gegenüber den Londoner Notierungen seit vier Monaten verzeichnet, sodass die Neueinfuhren von Goldbarren in das Land, in dem das Edelmetall am meisten konsumiert wird, mit $ 35 pro Unze mehr als das Vierfache des historischen Durchschnitts betrugen.
 
Damit erreichte der Goldpreisaufschlag in Schanghai den höchsten Stand seit Mitte Oktober und entsprach dem Wochendurchschnitt der Analyse von BullionVault.
 
Der globale Goldpreis lag damals mehr als 200 $ unter dem Niveau dieser Woche.
 
"Wir haben vom Markt gehört, dass die Importquoten genehmigt wurden", zitiert Reuters Bernard Sin, Regionaldirektor für den Großraum China bei der Schweizer Goldraffinerie- und Finanzgruppe MKS Pamp.
 
Der zweitwichtigste Goldverbrauchermarkt Indien verzeichnete in dieser Woche einen Aufschlag von 1 $ pro Unze auf die Londoner Notierungen, was ebenfalls auf eine solide Nachfrage hindeutet, nachdem der Preis wieder auf einen Abschlag zurückgegangen war, wenn man die hohen Einfuhrzölle und andere Edelmetallsteuern des Landes berücksichtigt.
 
Nachdem die Preise um mehr als 5 % gegenüber dem Rekordwert der Rupie im letzten Monat gefallen waren, hat sich die Nachfrage im Einzelhandel in den letzten Tagen verbessert", so ein Großhändler in Mumbai.