Zentralbank Stimulus bleibt wahrscheinlich
Obwohl Gold den Ruf hat, eine Absicherung gegen Inflation zu sein, kann ein Investment in Gold für Anleger
in Zeiten von Deflation gleichermaßen auch wirksam bei der Verringerung des Risiko-Profils sein, sagt ein führender Metallmarkt-Analyst.
"Die Kaufkraft von Gold wird in deflationären Zeiten eher steigen als während inflationärer Zeiten", sagt Rhona O'Connell, Senior-Analyst bei der Edelmetall-Beratungsfirma GFMS Thomson Reuters im aktuellen GFMS Newsletter.
"Es mag zwar eingängig erscheinen, aber Gold kann als Absicherung gegen eine Deflation genauso wirksam sein wie gegen eine Inflation."
"Wenn ein Anleger sein Gold-Investment im Vorfeld einer Periode der Deflation aufgibt, könnte dies sein Portfolio noch riskanter machen".
"Kurzfristig", schreibt O'Connell, "sind [Markt] Teilnehmer besorgt, dass einige oder alle - die Vereinigten Staaten, Europa oder China - in deflationären Gegenwind segeln könnten. Die Geschichte zeigt, dass Gold zu verkaufen vor einer solchen Entwicklung kontraproduktiv wäre für die wahrscheinliche Preisentwicklung und auch das Risikoprofil der Investition erhöhen würde anstatt es zu senken, zumal ein deflationäres Umfeld wahrscheinlich Aktien untergraben würde, während es Anleiherenditen niedrig hält. "
O'Connell zitiert Roy Jastrams Werk "Die goldene Konstante", das sich eine Reihe von inflationären und deflationären Zeitperioden auf beiden Seiten des Atlantiks angeschaut hat zurück bis ins England des siebzehnten Jahrhunderts.
"In jeder der vier deflationären Perioden seit dem 17. Jahrhundert in England, hat Gold seine Kaufkraft zwischen 42% (1658-1669) und 251% (1920-1933) erhöht", schreibt O'Connell.
"In den Vereinigten Staaten gab es drei aufgezeichnete deflationäre Phasen und Gold erhöhte seine Kaufkraft in jedem von ihnen zwischen 44% (1929 - 1933) und 100% (1814-1830)."
"Die heutigen Marktbedingungen", fügt sie hinzu, "bieten gute Gründe, in Gold zu investieren im Vorfeld eines möglichen deflationären Szenarios."
"Der Stress im Bankensektor", schreibt O'Connell, "und die historische Performanz von Gold während Phasen von Deflation geben dem Argument, dass alle Deflationsängste die Goldpreise untermauern sollten, zusätzliches Gewicht."
Im Jahr 2011 modellierte das Marktforschungsunternehmen Oxford Economics die Auswirkungen verschiedener Szenarien von Deflation und Inflation und stellte fest, dass Gold-Investments sowohl bei Deflation als auch bei hoher Inflation sehr gut performen. Der Oxford Economics Bericht kann auf der Webseite des World Gold Council heruntergeladen werden.