Gold News

Wird der Goldpreis abstürzen wie 1980?

Ein Blick auf die Parallelen und die Unterschiede zwischen dem Ende der letzten Gold-Hausse und heute...


Machen die Menschen, die Gold kaufen, einen grossen Fehler? Wiederholt sich die Geschichte? fragt Bill Bonner im Daily Reckoning.

Die New York Times legt das zumindest nahe:

Könnte es in 2012 wieder so werden wie 1980?

Die Präsidentschaftswahlen von 1980 wurden von einem demokratischen Kandidaten geführt, der geschwächt war durch eine schlechte Wirtschaft und den Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit der Vereinigten Staaten. Die Goldpreise waren kurz vor den Wahlen zu einer nicht dagewesenen Höhe angestiegen und der Kandidat der Republikaner deutete an, dass er eine Rückkehr zum Gold-Standard vorschlagen könnte.

Dieser Republikaner, Ronald Reagan, gewann die Wahlen und beauftragte eine Kommission, die Rolle von Gold im Geldsystem zu studieren. Für Gold-Befürworter erschien dies die beste Gelegenheit seit Jahrzehnten, das Land Richtung Gold zu führen und weg von dem, was sie gerne "Rechengeld" nennen, eine Währung ohne Deckung, die einfach nur vom Staat diktiert wird.

Letzten Monat hat nun ein anderer Kandidat verprochen, dass er eine neue Gold-Kommission beauftragen würde. "Wir sollten wieder das einführen, was Ronald Reagan 1981 getan hat, nämlich eine Gold-Kommission, die untersucht, wie wir wieder zu hartem Geld zurückkehren können", sagt Newt Gingrich in einer Rede.

Nein, liebe Leser, die Geschichte wiederholt sich nicht. Die NYT liegt falsch in jeglicher Hinsicht. Nun, fast. Die Zeitung weiss, dass Gold eine Gefahr ist für seine grossen Werbegeldgeber und für die meisten ihrer Leser (die kein Gold besitzen). Es ist auch eine Gefahr für die meisten Volkswirte, die ihre Karriere darauf gebaut haben, nicht zu verstehen, wie die echte Wirtschaft tatsächlich funktioniert und deren Einkommen und professioneler Status heute von einer goldfreien, zentralgeplanten Wirtschaft abhängt.

Um also zu beweisen, das Gold ein "barbarisches Relikt" ist und das Goldkäfer auf allen vieren gehen, hat die NYT die Frage einfach den Volkwirten überlassen.

Die Universität Chicago befragte letzten Monaten 40 Volkswirtschaftler, inklusive ehemalige Berater von demokratischen und republikanischen Präsidenten, ob sie dem zustimmen, das die "Preisstabilität und die Beschäftigtenrate für den durchschnittlichen Amerikaner besser ausfallen würde", wenn der Wert des Dollars an Gold gebunden wäre. Kein einziger stimmte zu und einige fanden sogar eine solche Frage sei nicht einmal der Diskussion Wert.

Warum an Gold binden? Warum nicht an einen Bordeaux 1982? fragte sogar ein Professor. "Ist es schon so weit gekommen?? fragte sein Kollege und ehemaliger Berater von Obama.

Die Times führt weiter aus, dass "selbst Volkswirtschafter mit etwas Sympathie für Gold gegen die Idee" eines goldgedeckten Dollars waren. Und Herr Bernanke, früherer Professor der Volkswirtschat in Princeton, sagt, dass Gold kein Geld ist.

Ach ja? kontert Kongressabgeordneter Ron Paul, warum halten dann Zentralbanken Goldreserven und nicht Bordeaux ´82 und Diamanten?

Nur aus Tradition, antwortet Bernanke.

Und er hat recht, es ist wirklich Tradition, so wie Heiraten...Besitzrecht...oder wie Regierungen. 

Traditionen werden zu Traditionen, weil Menschen gewisse Sachen immer wieder tuen. Und sie machen das Gründen, die sich nicht ändern werden. Zeiten ändern sich. Bedingungen ändern sich. Doch die menschliche Natur ändert sich nicht.

Doch gehen wir zurück zu der albernen Ansicht der New York Times, dass wir gerade dabei wären, die Periode nach 1980 wieder zu erleben. Es kam wohl auf, weil Newt Gingrich vorschlug, die Idee der Rückkehr zum Goldstandard zu untersuchen. Jede rechtsorientierte Person im Land, so deutet die Times an, weiss, dass die Idee töricht ist. Und der Preis des gelben Edelmetalls wird mit Sicherheit fallen, so wie es nach der Reagan-Wahl geschah, wenn Menschen erkennen, wie albern es ist.

Doch der Goldpreis fiel nach 1980 nicht, weil die Reagan-Regierung es nicht wieder ins Geldsystem aufnahm. Der Goldpreis fiel, weil Paul Volcker es unnötig machte. Denn anstatt Geld zu drucken, hat Volcker es gekürzt, indem er einiges von dem Geld, das da war, herausnahm. Und er tat es unter Bedingungen, die den heutigen nicht nur einbisschen ähnlich, sondern fast das genaue Gegenteil sind.

Damals war die USA immer noch Kreditgeber für die restliche Welt, nicht Schuldner.

Damals hatte die USA immer noch positive Handelsbilanzen und verlor nicht jeden Tag Geld.

Damals bekam man US-Aktien immer noch zu Schnäppchenpreisen, die fünf bis achtfache Erträge brachten; heute sind sie doppelt so teuer.

Damals waren auch US-Staatsanleihen billig mit einer Verzinsung bis zu 18% oder fast sechsmal so hoch wie die heutigen langfristigen Anleihen.

Damals hatten US-Haushalte Schulden von nur 60-70% in Relation zu ihrem verfügbaren Einkommen und nicht 120% wie es heute der Fall ist.

Damals war die FED entschlossen, Inflation zu unterdrücken; jetzt dagegen ist sie entschlossen, es herbeizuführen.

Damals waren die Schulden der US-Regierung weniger als 40% des BIP. Jetzt sind es mehr als 100%.

Damals hatte die US-Regierung, selbst zu Inflation angepassten Bedingungen von heute, ein Defizit von $197 Milliarden. Heute ist das Defizit $1,1 Billionen.

Damals waren Aktien über 14 Jahre hinweg gefallen und Staatsanleihen sogar über 31 Jahre. Heute sind Aktien und Anleihen über die letzten 30 Jahre grundsätzlich wieder auf dem Weg nach oben.

Dieser letzte Punkt ist nicht bloss ein Detail. Es ist genau das Herzstück des Problems. Mit Anleihen auf einem 30-Jahrestief könnte Paul Volcker die Inflation pressen, eine drei Jahrzehnte andauernde Periode steigender Anleihen (und fallender Zinssätze) beginnen und eine 18 Jahre anhaltende Krise des Goldmarktes auslösen.

Wird das eintreten? Unmöglich!

Was für eine komische Geschichte wäre das, die sich bei völlig unterschiedlichen Anfangsbedingungen wiederholt? Könnte Napoleon in Moskau einmarschieren, wenn er in Chicago angefangen hätte anstatt in Paris? Hätte Liz Taylor Richard Burton zweimal geheiratet, wenn sie nach ihrer ersten Ehe bei einem Verkehrsunfall gestorben wäre?

Kann Gold seine Geschichte zwischen 1980-98 wiederholen, selbst wenn die heutige Situation fast in jeglicher Hinsicht das Gegenteil ist?

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Bill R. Bonner ist der Gründer und CEO von Agora Inc., einer der grössten Verlage für Investionen und Beratung. Er ist auch der Editor von The Daily Reckoning (im deutschprachigen Raum Investor Verlag) und Author u.a. von dem Bestseller Das Schuldenimperium.

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