Volumenrückgang in Gold auf Londoner Edelmetallmarkt
Goldpreise stiegen um 1% gemessen am US-Dollar
und 2,3% im Vergleich zum Euro im asiatischen Handel am Montag. Sammelaktien fielen, und wesentliche Staatsanleihen stiegen, nachdem europäische Politiker am vergangenen Wochenende das Rettungspaket für Zypern schnürten.
„[Deutsche Verhandlungspartner] waren sich mit den finnischen einig”, zitiert die Financial Times eine ungenannte, offizielle Quelle. Diese waren „um einiges dogmatischer“, als es darum ging, normale Kleinsparer zu einer Sondersteuer zu zwingen und damit €7 Mrd. zu dem insgesamt knapp €17 Mrd. schweren Paket beizutragen.
„Szenen von an Geldautomaten Schlange-stehenden Zyprioten schwören das Schreckgespenst der Kapitalflucht hervor“, kommentiert Bloomberg, während Reuters zu Bedenken gibt, dass dem heutigen Feiertag eine Zwangsschließung am Dienstag folgen könnte, um dem Parlament Zeit zu geben, über die Abgabe der Bankkunden zu diskutieren und abzustimmen. Sparern mit Einlagen von mehr als 100.000 € sollen mit 9,9% ihrer Sparkonten zur Kasse gebeten werden, solche mit weniger Guthaben mit 6,7%.
„Es ist so, als ob die Europäer eine Leuchtreklame hochhalten würden, auf der steht: ZEIT FÜR EINEN BANK-RUN!“, schreibt Paul Krugman in seinem Blog in der New York Times.
Laut des Devisen-Experten Jens Nordvig von Nomura ist dies „das erste Beispiel eines Sicherheitsabschlags in der gesamten Eurokrise“.
Diese Zwangsabgabe wird voraussichtlich trotz aller Beteuerungen der Politiker Kontoinhaber in Portugal, Spanien und Italien nervös machen“, fügt er hinzu.
Gold notierte 1608 $ je Feinunze, der höchste Stand seit knapp drei Wochen. Der Dollarkurs für Gold rutschte ab, nachdem die europäischen Aktienmärkte den asiatischen folgten und mehr als 1% verloren.
Der Goldpreis in Euro erreichte zu Beginn des asiatischen Handels einen sprunghaften Anstieg um 2,3% und mit 1240 € je Feinunze ein 5-Wochen-Hoch, als die einheitliche Währung mit ihrem tiefsten Stand seit drei Monaten im Vergleich zum US-Dollar abschloss.
„Einer der Gründe, warum sich die Goldpreise in letzter Zeit beruhigten, ist, dass es so aussah, als ob das Risiko in Europa beschränkt und die meisten Probleme auf dem Finanzmarkt gelöst wären“, so Tom Price, Analyst bei UBS.
„Diese Unsicherheit könnte Gold über Tage oder sogar Wochen unterstützen.“