Sturz des Goldpreises deutet auf mögliche Verlangsamung der quantitativen Lockerung hin
Der Sturz des Goldpreises wurde nach Meinung von Analysten
durch Bedenken verursacht, dass die US-Notenbank Federal Reserve früher als erwartet ihre derzeitige Strategie der quantitativen Lockerung beenden könnte. Der Preissturz begann vor Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung am Mittwoch.
Im Vorfeld der Veröffentlichung fiel der Goldpreis zum ersten Mal seit August unter 1600 USD je Feinunze und erreichte am Donnerstag Vormittag mit 1556 USD den tiefsten Stand seit acht Monaten.
Im vergangenen September beschloss die Fed, monatlich Hypothekenpapiere in Höhe von $40 Mrd. zu kaufen. Ferner kündigte sie an, jeden Monat US-Staatsanleihen in Höhe von weiteren $45 Mrd. zu kaufen.
Laut des Sitzungs-Protokolls des FOMC [Gremium des Federal Reserve Systems] von Ende Januar betonten mehrere Mitglieder, dass das Gremium bereit sein sollte, das Tempo der Anleihenkäufe zu ändern und damit stärker auf Veränderungen der wirtschaftlichen Aussichten sowie die zu erwartenden Kosten zu reagieren.
„Dies deutet darauf hin, dass die potentiell inflationäre quantitative Lockerung unter Federführung der Fed möglicherweise eingeschränkt werden könnte“, so Rohstoff-Analyst Tom Price von UBS. „Dies bedeutet, dass es keine Inflation mehr gäbe, die primär für den steigenden Goldpreis verantwortlich ist.“
Der US-Dollar-Index, der den Wert des Dollars gegenüber anderen Währungen misst, stieg nach Veröffentlichung des Protokolls auf ein 3-Monats-Hoch.
„Was Gold wirklich schadet, sind die starken, makroökonomischen Daten aus den USA, die den Dollar-Preis in die Höhe treiben, was bärisch für Gold ist“, fügte Price im Interview mit Indiens CNBC-TV18 am Donnerstag hinzu.
Laut des FOMC-Protokolls von Dezember wird erwartet, dass der Federal Funds Rate - der Leitzins der Fed - außergewöhnlich niedrig bleiben wird in einem Bereich zwischen 0% und 0,25%, zumindest solange die Arbeitslosenrate über 6,5% bleibt.
Das Sitzungsprotokoll von Mittwoch deutet allerdings auf ein „Umdenken innerhalb der US-Notenbank hin“, so ein Kommentar der Rohstoffanalysten der Commerzbank.
„Dies könnte bedeuten, dass das Volumen der Anleihenkäufe bereits ab Mitte des Jahres reduziert werden könnte, und dies unabhängig davon, ob sich der amerikanische Arbeitsmarkt erholt oder nicht.“
Das Protokoll enthält außerdem Kommentare einiger Mitglieder, laut deren Meinung die „potentiellen Kosten erheblich sein könnten, die aus einer zu frühen Verlangsamung oder gar Beendung von Anleihenkäufen resultieren“ und dass „die Ankäufe von Vermögenswerten bis zu verbesserten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt weitergeführt werden sollten“.
Die US-Zins-Märkte haben soweit noch nicht so drastisch wie der Goldpreis reagiert.
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