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Silber schlägt Gold

Soziale Medien treiben Edelmetall-Investitionen an...
 
Der Rekordstart dieses Jahres für neue Edelmetallinvestitionen setzte sich im letzten Monat bei BullionVault fort, schreibt Adrian Ash, die Anzahl der Neukunden im Februar übertraf sämtliche Vorjahre aufgrund einer durch soziale Medien ausgelösten Silbernachfrage.
Auf die Frage, wie sie von BullionVault gehört haben, gaben 11,5% der Neukunden im Jahr 2021 soziale Medien an, gegenüber 3,5% im letzten Jahr.
Dies hat dazu beigetragen, dass BullionVault den stärksten Start in einem Jahr seit seiner Gründung im Jahr 2005 verzeichnete und im Januar und Februar neue Rekorde in Bezug auf die Anzahl der Neukunden aufstellte.
Mundpropaganda war schon immer eine starke Quelle für neue Geschäfte bei BullionVault, und die sozialen Medien sind wirklich nur eine Erweiterung dessen. Der Lockdown treibt die Leute dazu an, Ideen online zu diskutieren, während sie gleichzeitig mehr Zeit haben zu recherchieren und sich selbst um ihre persönlichen Finanzen zu kümmern.
Ältere Investoren mögen TikTok-Macher und WSB-Posts auf Reddit belächeln, aber sie unterscheiden sich nicht so sehr von den Chatrooms der späten 90er Jahre oder den Investment-Blogs während der Finanzkrise. Und die sozialen Medien tragen nun dazu bei, eine neue Welle von Anlegern dazu zu bringen, den Wert und die Risiken von Edelmetallen in ihren Portfolios zu berücksichtigen.
Privatanleger sind nicht die einzigen oder die ersten, die soziale Medien nutzen, um Ideen zu finden. Ganz im Gegenteil. Eine Studie aus dem Jahr 2015 fand heraus, dass etwa 200 von 250 befragten institutionellen Anlegern angaben, dass sie "häufig" Social-Media-Plattformen nutzen, und ein Drittel bestätigte dann, "dass die Informationen, die sie über soziale Medien konsumiert haben, tatsächlich ihren Investitionsentscheidungsprozess beeinflusst haben."
Aber nur wenige Tweets oder LinkedIn-Posts können eine solche Wirkung gehabt haben wie die Posts Anfang Februar 2021 im WallStreetBets-Forum auf Reddit, in denen die Leser aufgefordert wurden, Silber zu kaufen und den Preis in die Höhe zu treiben.
Nachdem das Metall innerhalb einer Woche um 20 % auf $30 je Unze gestiegen war, überholte laut Google Trends die Anzahl der englischsprachigen Suchanfragen nach "buy silver" weltweit zum ersten Mal seit dem Frühjahr 2011, als der Silberpreis zum zweiten Mal überhaupt die Marke von $50 je Unze erreichte, den Suchbegriff "buy gold".

 
Die Neukunden die im letzten Monat einstiegen bevorzugten ebenfalls das industrielle Graumetall gegenüber dem "sicheren Hafen" Gold. Nur 21,5% kauften nur Gold im Vergleich dazu beträgt der typische Durchschnitt 34,7%, während 47,4% ausschließlich Silber kauften - mehr als das Vierfache des Anteils von 11,2% bei den bestehenden Kunden von BullionVault.
Silber erreichte im Februar mit $27,35 je Unze den höchsten Monatsdurchschnittspreis seit März 2013 und glich damit den letzten Rest des steilen Absturzes vom Frühjahr wieder aus.
Gold hingegen verzeichnete mit $1.808 den niedrigsten Monatsdurchschnitt seit Juni 2020 und in Euro mit €1.495 und Britischen Pfund mit £1.304, den niedrigsten Wert seit März 2020.
Dennoch erreichte der Goldpreis im letzten Jahr einen Schnitt von $1.812 je Unze und damit seit Oktober jeden Monat ein neues Rekordhoch im Jahresschnitt.
Der Gold-Investor-Index von BullionVault hat nun auch einen rekordverdächtigen Jahresschnitt erreicht. Seit Beginn der Covidkrise im letzten März liegt er bei 59,9 und übertrifft die 12 Monate bis Mai 2012 - dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise - um 0,2 Punkte.
 
 
Der Rückgang des Goldpreises im Februar führte dazu, dass der Gold-Investor-Index - ein einzigartiges Maß für das Anlegerverhalten, das jeden Monat das das Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern misst - mit 58.2 Punkten auf den höchsten Stand seit November stieg und damit 0.7 Punkte höher lag als im Januar.
Ein Wert von 50.0 würde bedeuten, dass die Zahl der Goldkäufer genau der Zahl derer entspricht, die sich für einen Verkauf entscheiden. Der Gold-Investor-Index erreichte ein 8,5-Jahres-Hoch von 65.9.
Goldinvestitionen nach Gewicht verzeichneten in diesem Februar den 13. Monat in Folge einen Nettozufluss, wenn auch mit 0,2 Tonnen im Wert von $12,8 Mio. (€10,6 Mio., £9,2 Mio., ¥1,3 Mrd.) nur knapp ein Drittel des vorherigen Jahresschnitts (36,5%).
Damit stiegen die gesamten Goldbestände der Kunden auf einen neuen Rekord von 46,4 Tonnen im Wert von 2,6 Mrd. $ (€2,1 Mrd , £1,8 Mrd, ¥277 Mrd.).
Silber übertraf die Goldnachfrage, die mit $22,7 Mio. (€18,7 Mio., £16,3 Mio., ¥2,4 Mrd.), die wertmäßig die stärkste seit Mai letzten Jahres war, wobei die Zuflüsse im siebten Monat in Folge mit 25,8 Tonnen die höchsten seit Oktober waren. 
Damit stiegen die Kundenbestände auf einen neuen Rekord von 1.166 Tonnen im Wert von $1,0 Mrd. (€826 Mio., £718 Mio., ¥106 Mrd.).
Der Silber-Investor-Index stieg um 1.2 Punkte auf den höchsten Stand seit September (61.0) und erreichte mit 60.9 Punkten auch einen neuen Rekordwert im Jahresschnitt.
 
 
Die Platinnachfrage fiel im Februar ebenfalls positiv aus, was die ersten Zuflüsse seit November markierte und mehr als ein Drittel (37,5%) der Gewinnmitnahmen der vorangegangenen 2 Monate ausglich, so dass 76 Kilogramm im Wert von $3,0 Mio. (€2,4 Mio., £2,1 Mio., ¥314 Mio.) hinzukamen und der Gesamtbestand der Kunden wieder auf 1,7 Tonnen im Wert von $69 Mio. (€57 Mio., £49 Mio., ¥7 Mrd.) anstieg.
Der Platinpreis, der in Katalysatoren, Chemikalien, der Glasproduktion und für Festplattenlaufwerke verwendet wird, stieg im letzten Monat zusammen mit dem Silberpreis auf ein Mehrjahreshoch und erreichte mit über $1.300 je Unze den höchsten Stand seit Oktober 2014.
Mit Blick auf die Zukunft sind die Silber- und Platinpreise aus demselben Grund gestiegen, aus dem Gold fällt. Spekulationen auf eine schnelle und steile wirtschaftliche Erholung wirken sich auf die Rohstoffmärkte aus, und im Gegensatz zum "sicheren Hafen" Gold, finden sowohl Silber als auch Platin in der Industrie großen Nutzen.
Die produktive Verwendung macht weniger als 10 % der jährlichen Endverbrauchernachfrage von Gold aus, verglichen mit etwa 60 % bei den Platin. Während dies dazu beiträgt, Gold vom Konjunkturzyklus zu isolieren und es bei sinkender Wirtschaftstätigkeit als Wertaufbewahrungsmittel attraktiver macht, werden Silber und Platin attraktiver, wenn die Wirtschaft wächst.
 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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