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Rechtsruck in Europa: Deutsche Anleger beenden Gewinnmitnahme

 
 
Im Juni beendeten die deutschen Anleger ihre zehnmonatige Gewinnmitnahme bei Gold auf dem weltweit führenden Marktplatz  BullionVault, trotz neuer monatlicher Preisrekorde in Euro.
 
Der „sichere Hafen“ fand in Frankreich eine noch stärkere Nachfrage. Der Sieg von Le Pens RN bei den Europawahlen in Frankreich übertrumpfte den der AfD in Deutschland. Dies führte sogar dazu, dass Präsident Macron vorgezogene Parlamentswahlen ausrief.
 
Von April bis Juni lag der Goldpreis in Euro im Durchschnitt bei 2.171 EUR pro Feinunze und erreichte damit den dritten Quartalsrekord in Folge. Auch zum Monats- und Quartalsende wurden mit 2.178 EUR neue Höchststände erreicht.
 
Gemessen am Gesamtbestand haben deutsche Nutzer von BullionVault im letzten Monat 15 Kilogramm Gold zu ihren Beständen hinzugefügt. Damit endete eine zehnmonatige Liquidationsserie, im Vergleich zu den durchschnittlichen monatlichen Abflüssen von 33 kg zwischen September und Mai. In Frankreich übertraf die Nettonachfrage nach Gold jedoch die deutsche. Französische Privatanleger fügten im Juni 19 kg Gold hinzu.

Das Wachstum bei den neuen Erstanlegern in Gold war in Frankreich ebenfalls größer als in Deutschland. Im zweiten Quartal 2024 stieg er um 80,5 Prozent auf den höchsten Quartalswert seit dem ersten Quartal 2021, während er in Deutschland nur um 9,1 Prozent auf den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2023 stieg.
 
Als Barometer für die Ängste der Investoren ist die Goldnachfrage in Frankreich derzeit am stärksten. Die Goldinvestitionen in anderen westlichen Volkswirtschaften sind nach wie vor schwach, aber die anhaltende Stärke der Goldpreise signalisiert grundlegende Zweifel und Unsicherheit über die politischen und finanziellen Aussichten.
 
BullionVault wird von mehr als 100.000 Privatanlegern aus 175 Ländern genutzt, von denen 9 von 10 in Westeuropa oder Nordamerika leben. BullionVault verwaltet heute 45,1 Tonnen physisches Gold im Wert von 3,1 Milliarden Euro, die in London, New York, Singapur, Toronto oder Zürich gelagert und versichert sind.
Gold-Investor-Index Deutschland Juni 2024 Quelle: BullionVault
Die Zahl der in Deutschland ansässigen Personen, die im Juni mit der Anlage von Gold in Tresoren begannen oder diese aufstockten, ging gegenüber Mai um 4,4 Prozent zurück und war damit die niedrigste seit drei Monaten.
 
Die Zahl der Verkäufer sank unterdessen um 2,5 Prozent auf ein neues 12-Monats-Tief. Dies führte dazu, dass der Gold-Investor-Index Deutschland (GII DE) - ein einzigartiges Maß für das private Handelsverhalten mit physischen Goldbarren - gegenüber dem Neun-Monats-Hoch vom Mai um 0,6 Punkte auf 54,9 Punkte sank.
 
Er lag damit 5,6 Punkte über dem Tiefststand vom März 2024 (49,3). Der GII DE erreichte mit 82,4 Punkten ein Rekordhoch, als die Corona-Pandemie im März 2020 weltweit ausbrach. Jeder Wert über 50,0 signalisiert mehr Käufer als Verkäufer im gesamten Monat.

Nachdem der Goldpreis in der ersten Jahreshälfte 2024 neue Quartalsrekorde erzielt hat, dürfte er seinen grundlegenden Aufwärtstrend fortsetzen, da Großbritannien und die USA Europa und Frankreich in die Wahlkabine folgen.

 
Die politische Unsicherheit erhöht die Attraktivität von Gold als Anlageversicherung. Längerfristig wirken sich auch die fiskal- und geldpolitischen Rahmenbedingungen günstig auf den Goldpreis aus.

Egal ob es um die extreme Rechte gegen die harte Linke in Frankreich oder Trump gegen Biden in den USA geht, eine Abstimmung gegen steigende Haushaltsdefizite steht nicht auf dem Wahlzettel.

 
Ebenso wenig können Anleger für oder gegen Zinssenkungen der Zentralbanken stimmen, jetzt, nachdem die Inflation keine Schlagzeilen mehr macht.

 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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