Gold News

Ein neuer Floor für den Goldpreis?

Das ist die dicke rote Linie, wo die Preise im Frühjahr 2008 mit denen im Mai 2006 zusammenfinden...

NACH DEM GOLDPREISE letzten Monat einen Allzeithoch erreicht hatten, sollten wir uns jetzt hüten, einen neuen Tiefstand auszusuchen.

Bei über 40.000 ehemaligen Deutsche Mark pro Kilo ist der Goldpreis, wenn in Euro umgerechnet, seit dem berühmten 27-Jahre-Hoch um fast 14% gefallen.

Während des darauf folgenden Verkaufs (bis heute), hat er am Dienstag (bis jetzt) €561 pro Unze erreicht. (Sie lesen hier bestimmt die Vorwarnung. Bei dem letzten grossen Verkauf hat der Goldpreis in Euro 20% seines Wertes verloren.)

Aber unser tiefes Mistrauen für technische Analyse hat es mal wieder gegen die dicke rote Linie nicht geschafft. Da das Tief des Goldmarktes (bis jetzt) genau einem anderen entscheidenden Niveau entspricht:

die grosse Hausse im Mai 2006...

Der grosse Teil der europäischen Presse ignoriert fast alle Nachrichten über Investitionen, in dem sie ihre Augen feste schliessen und hoffen, dass das lesende Publikum nichts merkt. Was wir aber nicht machen.

Es muss eine Art Manie sein, die die Masse der sogenannten "Sparer" davon halten, Preise vom Fass zu verlangen (siehe die technologischen Aktien Ende der 90er und Immobilien bis zum Sommer letzten Jahres). Nur ein echter Skandal führ die Presse dazu, eine halbwegs anständige Analyse herauszubringen (Enron, Northern Rock, Bear Sterns).

Es war deshalb beunruhigend zu sehen, dass Gold letzten Monat in der ganzen Presse in London war. Genau so wie im Mai 2006 (zu dem anderen Allzeithoch) hat es das gelbe Edelmetall sogar in die Boulevardzeitungen, ins Radio und ins Fernsehen zur Frühstückszeit geschafft. Das letzte Mal, als Gold in die Schlagzeilen gekommen ist, haben europäische Anleger, die Gold kaufen, ein Fünftel ihres Geldes innerhalb von einem Monat verloren.

Seit dem 12. Mai 2006 bis Mitte Juni ist der Goldpreis in Euro von €561 bis €450 pro Unze gefallen. Es mussten 18 Monate vergehen, bevor er wieder zu dem vorherigen Stand kam, und Ende 2007 stark nach oben schoss.

Da kann jeder eine gerade Linie zeichnen, die dieses Hoch mit dem Tief dieser Woche (bis jetzt) gleich bringt. Bis jetzt wenigsten zeigt dieses Niveau (€561 pro Unze) das Tief des letzten Preisfalls an, damit sich schwache Hände fern von dem Goldmarkt halten können.

Fast 14% niedriger als das 27-Jahre-Hoch des 3. März dieses Jahres könnte diese Linie, die professionelle Chart-Analytiker "Resistenz" nennen, zeigen, was sie "Support" nennen.

Wenn nicht, wird sie ein "verfehlter Support" sein, wobei der Fehler natürlich auf der Seite des Marktes liegt anstatt auf der der Analytiker oder ihrer Linien.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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