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Mülldeponie für Investitionen

"...wenn ich doch nur vor Jahresende einen riesigen Gewinn machen könnte", sagt ein Fondsmanager seinem Anlagenbankier, "wäre mein Bonus gesichert..."

AUSSER WENN SIE richtig informiert sind, werden Sie dafür bezahlen, dass Ihre Anlagenbankier und Ihre Fondsmanager aus den sehr tiefen Loch heraus kriechen, in dem sie in letzter Zeit gefallen sind und viele von uns mitgezogen haben.

Damit nicht auch Sie in diese Mülldeponie für Investitionen fallen, ist dies eine einfache Erklärung des üblen aber klugen Plans, um Ihnen ihre Fehler zahlen zu lassen.

Stellen Sie sich die folgende Szene vor (und das sollte heutzutage ziemlich einfach sein). Ein besorgter Fondsmanager hat gerade einen ganz grossen Haufen Geld in besicherten Darlehen (collateralized debt obligations, CDO) verloren, und zwar so viel, dass nicht nur sein Bonus sondern auch seine Stelle, seine Abteilung und sogar seine ganze Fondsmanagement-Firma auf dem Spiel steht.

In einem freien Gespräch mit einem Anlagenbankier sagt er seufzend: "Wenn ich doch nur vor Jahresende einen riesigen Gewinn machen könnte - wäre alles wieder in Ordnung."

Easy! Und so machen sie es.

Die Hypothekenfinanziers der amerikanischen Zentralbank, die als Fannie Mae und Freddie Mac bekannt sind, teilen normalerweise monatliche Zahlungen in zwei, einen Zinsenteil und einen Rückzahlungsteil (der Hauptteil). Sie teilen auf dieser Weise routinemässig Hypotheken auf, bis zu der Endzahlung seitens des Immobilienkäufers.

Diese Teile können wieder zusammengesetzt werden, um an Kundenwünsche angepasste Produktpakete von zukünftigem Cashflow zu gestalten, die Elemente der Zinsen- und Kapitalrückzahlung zugunsten des Anlagenbankiers zu Recht setzten. All diese Elemente und wieder hergestellte Produktpakete werden von Fannie und Freddie unterstützt, und bekommen dadurch eine erstklassige Bonität (AAA rating), d.h. die notwendige Kreditempfehlung für Investitionen, damit sie an öffentliche und private Rentenfonds (vielleicht sogar auch Ihren!) verkaufbar werden.

Stellen Sie sich vor, diese Anlagebank kauft $90 Millionen unterschiedliche Zinsenrückzahlungen, die über 30 Jahre aufgeteilt sind. Sie kauft auch $10 Millionen des Hauptrückzahlungsteils, das keine Zinsen zahlt und das sie in 30 Jahre, d.h. in 2037, zurückzahlen soll.

Danach stellt die Bank diese zwei unterschiedlichen Hypothekenanlagen auf sehr kluger Weise wieder her. Erstens wird der $10 Millionen Hauptteil in zwei Hälften geteilt: Die eine Hälfte ($5 Millionen) wird mit den $90 Millionen Zinsenrückzahlungen zusammengesetzt. In diesem Beispiel werden wir diesen Teil "Paket 1" nennen. Die andere Hälfte ($5 Millionen) Hauptzurückzahlung wird alleine gelassen: Diese werden wir in diesem Beispiel "Paket 2“ nennen.

Beide Pakete haben so den gleichen Hersteller, die gleiche AAA-Bonität, den gleichen Abzahlungstermin in 30 Jahren, und den gleichen Hauptrückzahlungsteil von $5 Millionen. Dies wird der Nennwert jedes Pakets.

Aber das Paket 1 hat auch 30 Jahre lang Zinsenzahlungen, was einem 30 jährigen Referenzschuldschein sehr ähnlich ist. Auf der anderen Seite hat das Paket 2 überhaupt keinen Zinsertrag und hat dadurch heute einen viel niedrigeren Nennwert.

Das ist alles sehr einfach, und Sie sehen auch, welchen Teil Sie höher bewerten würden. Jetzt kommt aber der kluge Teil.

Die Anlagebank bringt dann beide Pakete in eine einzige Stiftung zusammen, und die Anlagebank selbst ist deren Treuhänder. Im Treuhandvertrag steht, dass „im Falle einer frühzeitigen Teilauszahlung das Paket 1 vor dem Paket 2 verkauft werden soll.“

Danach vergessen fast alle dieses Detail des Treuhandvertrages.

Unser besorgter Fondsmanager, derjenige der all diese Schulden verstecken muss, kauft jetzt all diese neue Treuhandinstrumente und behält sie einen oder zwei Monate lang, bis sein Anlagebankier ihn anruft, und ihm den Verkauf der Hälfte des Nennwertes der Stiftung vorschlägt.

Nach dem Treuhandvertrag werden so die ganzen Elemente des Pakets 1 verkauft, inklusive alle zukünftigen Zinseneinnahmen, zu einem Preis, der dem 30 jährigen Referenzschuldschein sehr nahe ist. Gleichzeitig bleibt das ganze weniger wertvolle Paket 2 innerhalb der Stiftung (nach dem Treuhandvertrag).

Selbst wenn der Markt sich während dieser Paar Monaten nicht bewegt hat, hat der Verkauf des Pakets 1 95% der ursprünglichen Anlage seitens des Fondsmanagers abgelöst, aber das Hauptelement der Stiftung wird nur um 50% reduziert. Das 30 jährigen Referenzschuldschein, dem der eigentliche Verkaufspreis sehr nahe liegt, wird dann als Bewertungsgrundlage für das Packet 2, den Rest des Stiftungsinstruments, benutzt.

Der besorgte Fondsmanager ist entzückt! Er hat nur die Hälfte seiner Stiftungsinstrumente verkauft und fast die ganze Anlage zurückbekommen: ein fetter Gewinn. Nicht nur, sondern was jetzt zurück bleibt, wird gemäss dem 30 jährigen Referenzschuldschein geschätzt und kann nach Lust und Laune mit dem Wert des Referenzschuldscheines notiert werden.

Die folgenden 30 Jahre lang wird das Paket 2 in der Buchhaltung vielleicht 20 Mal so viel Wert sein, als was es in Wirklichkeit, wenn verkauft, auf dem Markt erhalten würde. Natürlich wird es nicht verkauft werden. Und es wird auch kein bisschen Einkommen zwischen heute und 2037 bekommen. Aber der echte Referenzschuldschein wird Zinsen bekommen, und je mehr die Zinszahlungen des Referenzschuldscheins jedes Jahr bezahlt werden, desto mehr wird der Weiterverkaufwert des Referenzschuldscheins langsam sinken... und der Wert des Pakets 2 wird sich anpassen.

Wenn 2037 der Referenzschuldschein kein Einkommen mehr zu bezahlen hat, werden die zwei den gleichen Wert haben. Paket 2, das niemals Einkommen bezahlt hat, wird zu dem besten Preis verkauft werden, im Vergleich zu dem er die letzten 30 Jahre überwertet war. Und niemand wird daraus kluger sein!

Ist denn das nicht schlau? Die heutigen riesigen Verluste wurden (fast unsichtbar) in 30 Jahren Missleistung verwandelt, die am Schluss den unbewussten Anleger (d.h. den Endbenutzer, der durch dem Fondsmanager einen Teil dieses Programms kauft) von 90% seines Kapitals berauben.

Glauben Sie, dass das nicht machbar ist? Dies ist ungefähr die Strategie, die von Anlagebanken in den USA für ihre japanischen Kunden nach dem Absturz des Aktien- und Immobilienmarktes in Tokyo Anfang 1990 implementiert wurde. Japaner haben seit dem in fast allen ihrer Anlagen eine schreckliche Missleistung erlebt.

Dieser Betrug wurde in dem Buch F.I.A.S.C.O. von Frank Partnoy zu Tage gebracht, einer der eingewickelten Anlagebankiers. Er ist jetzt Professor für Recht, der seine Bank verlies, weil er sich schämte, als er feststellte, dass Anleger immer von Teil ihres Geldes beraubt werden, während ihre Banker und Berater durch unverdiente Bonusse reich werden, die sie dadurch verdienen, in dem sie Jahrzehnte lang Verluste decken.

Paul Tustain ist Geschäftsführer von BullionVault

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Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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