Gute Gelegenheit für Goldanleger
Goldanleger haben jede Menge Grund, vorsichtig zu sein, doch auch trifftige Gründe, optimistisch zu sein...
Schauen Sie sich die folgenden zwei Graphiken an. Beide wurden von Edel Tully, Edelmetall-Strategin bei UBS in ihrer Zusammenfassung auf der alljährlichen Konferenz der London Bullion Market Association diese Woche besonders hervorgehoben, schreibt Adrian Ash von BullionVault.
Zunächst zeigte sie folgende Graphik von einer Präsentation von Albert Cheng vom World Gold Council:
Es zeigt die grosse Lücke zwischen der Versorgung und der Nachfrage innerhalb des nationalen chinesischen Goldmarktes. China, durchgehend die weltweite Nr.1 für Goldabbau in den letzten vier Jahren, kann seine eigene private Nachfrage für Gold nicht versorgen.
Dieses ergänzt sich sehr gut mit folgender Graphik, die von dem Franco-Nevada Vorsitzenden Pierre Lassonde in einem der Hauptvorträge gezeigt wurde und mittlerweile seinen festen Platz in jeder Präsentation von Analysten oder Strategen hat, so sagt Tully:
In der nachmittäglichen Konferenz-Debatte "Blase oder nicht?" wurden viele Gründe genannt, warum man mit Gold vorsichtig sein sollte. Insbesondere das Risiko eines parabolischen Anstiegs - ähnlich wie Silber, das dieses Frühjahr in die Höhe schoss - und die Volatilität könnten Sichere-Hafen-Käufer abschrecken. Der Zulauf für Silberanlagen ist seitdem sicherlich zögerlicher geworden, notiert Philip Newman von der GFMS.
Vielleicht werden bestehende Anleger auch bald der Gold-Gewinne Jahr um Jahr müde werden und anfangen, sich anderen Anlageklassen zuzuwenden, anstatt ständig auf ein voraussichtliches Hoch zu warten. Vielleicht wird aber auch ein Krach in China - entfacht durch seinen eigenen nationalen Kredit- und Immobilienmarkt, wenn nicht gar Eingreifen seitens der Zentralbank, um es abkühlen zu lassen und begleitet von Inflation - die weltweite Goldversorgung in die andere Richtung zerren, wenn das gute Gefühl, das Gold einem gibt, durch wirtschaftliche Verlangsamung oder gar Rezession umgekehrt wird.
Doch momentan, wie ein Panelist es in der Debatte ganz nach Oxford-Stil ausdrückte und mit Goldanlagen, die gerade mal nur 1% der Finanzanlagen auf der Welt ausmachen "Sieht es weniger nach Blase, sondern eher nach einer guten Gelegenheit aus".