Grosser Fortschritt in Chinas Goldmarkt
Wohin geht es mit Chinas Goldmarkt?
Es hat 13 Jahre gedauert, bis die London Bullion Market Association ihre jährliche Konferenz, das "fuehrende professionelle Forum des weltweiten Goldmarktes", wie Haywood Cheung es von der 100-jährigen chinesischen Gold- und Silverboerse an diesem Morgen ausdrueckte, in Hong Kong abhielt, schreibt Adrian Ash von BullionVault.
Der Zeitpunkt könnte kaum dringlicher sein. Hong Kong hatte schon immer eine große Bedeutung fuer den globalen Edelmetallmarkt, insbesondere seit den 1970er Jahren, wie mehrere Redner es am Montag, dem ersten Tag der zweitägigen LBMA-Konferenz 2012, bemerkten. Doch während Hong Kongs Dominanz als Asiens Gold-Zentrum noch angefochten werden koennte (durch "harten Wettbewerb" aus Singapur, das die allgemeine Umsatzsteuer auf Gold letzten Monat aufgehoben hat und dessen neue Freihafen-Tresore bereits ausgebucht sind mit einer zweiten Anlage in Diskussion), bleibt Hong Kong nach wie vor "das Tor zu China".
Und China bleibt das große Los für die ueber 700 Delegierten bestehend aus 279 verschiedenen Bergleuten, Raffinerien, Banken, Händlern und Sicherheitsfirmen, die hier aus 39 Ländern versammelt sind.
"Chinas Appetit auf Gold hat rapide zugenommen", erklärte Albert Cheng, Geschäftsführer für den Fernen Osten bei der Marktentwicklungsorganisation World Gold Council, "mit einer wachsenden Gold-Nachfrage von durchschnittlich 24% pro Jahr seit 2007."
"Chinas Anteil an der weltweiten Gold-Nachfrage verdoppelte sich von 10% in 2007 auf 21% im Jahr 2011." Und wie die obige Graphik von Cheng zeigt, hat China in der Tat den Nr.1 Verbraucher der Welt, Indien, in der ersten Hälfte des Jahres 2012 ueberholt.
Nichts von dem ist zufaellig geschehen. Nicht laut dem Hauptredner Xie Duo, Generaldirektor der Volksbank China. Er zeigt auf Chinas Nr.1 Position in der Gold-Minenproduktion und jetzt auch in der Verbraucher-Nachfrage und erklaert "Gold spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Formation des Finanzmarkt-Systems", wobei er wiederholt, was der Gouverneur der chinesischen Volksbank Zhou Xiaochuan bei der LBMA Konferenz 2004 in Shanghai bereits gesagt hatte und erinnert an den Plan, den Zhou damals ausgelegt hatte:
1. Gold transformieren von einem Rohstoff zu einem finanziellen Investmentmarkt: Die Shanghaier Gold-Boerse hat jetzt 33 finanzielle Mitglieder und 3 Mio. Privatkunden. Inzwischen sind mehr als 30 Geschäftsbanken im Goldhandel aktiv und bieten sowohl physisches als auch Papier-Gold und sie sind "ein wichtiger Kanal, um chinesische Bürger einzubeziehen".
2. Gold transformieren von einem Sofort-Lieferungsmarkt zu einem Derivate-Markt:Die spaetere Verrechnung wurde an der Shanghai Goldboerse im Jahr 2004 ins Leben gerufen, um größere Handelsvolumen zu ermoeglichen und Engpässe zu vermeiden. Von 2008 bis 2010 entfielen darauf 60% des SGE-Volumens und dies stieg auf 73% im Jahr 2011. Im Vergleich zu anderen "Spot"-Verträgen weltweit, sagte Xie, ist dies jetzt der am stärksten gehandelte Markt mit einem Umsatz von 6.000 Tonnen im letzten Jahr.
3. Chinas Handel von einem inländischen zu einem internationalen Markt transformieren: 24-Stunden-Handel ist heute entscheidend, sagte der chinesische Volksbank Generaldirektor. Also startete die SGE im Jahr 2005 seinen Nacht-Handel, damit es am Nachmittag mit dem physischen Markt in London und am Morgen mit dem Handel an der New York Comex Gold-Futures überlappt. Dieser Zeitraum von 21.00 Uhr bis 02.30 Uhr macht ein Drittel des gesamten SGE-Volumens aus. Das wird vor allem von denjenigen ausländischen Banken willkommen geheissen, die Mitglieder der Börse geworden sind, angefangen mit HSBC im Jahr 2008.
All dies summiert sich zu einem "großen Fortschritt des chinesischen Goldmarktes", sagte Xie. "Aber es ist noch ein langer Weg zu gehen." Und welcher Weg ist das? Erinnern Sie sich, wir sind in China.
"Ehrlich gesagt, dieser Erfolg ist das Ergebnis einer freien Wahl durch den Markt und der Unterstützung der Politik", sagte Xie weiter. "Die Regierung hat wirksame Maßnahmen unternommen, um eine reibungslose Entwicklung zu garantieren."
Insbesondere hat es Ende letzten Jahres den "illegalen" Goldmarkt verboten, indem es alle Handelsplätze außerhalb der offiziell anerkannten und von der Shanghai Gold Exchange und der Shanghai Futures Exchange (SHFE) verwalteten geschlossen hat. Die Sorge war, dass "der Anstieg des Goldpreises zu einem Anstieg der Binnennachfrage geführt hatte und dies zu marginalen Handelsgeschäften fuehrte, bei der ausländische Derivat-Vertraege als Basiswert genutzt wurden. Das war aufgrund der Hebelwirkung sehr riskant. Deshalb bekaempft die Regierung den Untergrundmarkt. "
Xie legte seinen eigenen "Vorschlag" vor, wie Chinas Goldmarkt sich von hier aus entwickeln sollte und machte dieses Anliegen, die Höhe des Risikos durch den Handel von Chinas Bürgern, als Grundlage für die drei Schritte in seinem 5-Stufen-Plan. In der Tat, zusammen mit dem parallelen Ziel "Investoren auf die legitimen Plattformen des Handels zu fuehren" und der festen Regelung der freien Bereitstellung des Marktes mit Gold-Produkten wird es im Folgenden ziemlich gut zusammengefasst:
1. Entwicklung eines reifen Marktes
2. Gesetze, Regelungen und entsprechende Politik perfektionieren
3. Mechanismus der Risikoaversion und des Anlegerschutzes perfektionieren
4. Marktwirtschaft staerken und Innovationen beschleunigen
5. Weitere Öffnung zur Außenwelt foerdern
Dieser letzte Punkt ist für "später", fuegte Xie hinzu, wenn Chinas Goldmarkt "voll geöffnet" wird für ausländische Akteure sobald die anderen Punkte gewährleistet sind. Nein, das schneidet noch nicht in beide Richtungen; der Riese ICBC Bank hat die Zulassung gewonnen, die Operationen einer großen Investmentbank in Argentinien zu kaufen. Ja, die kommunistische Partei mag lange Zeit gedacht haben, es ist "herrlich, reich zu werden", aber seine Marke des Kapitalismus und was finanzieller Spass bedeutet bleibt fuer den entwickelten Westen sehr fremd.
Wenn man aber die Mühe sieht, die es verursacht hat, dann könnte man der chinesischen Führung für den Wunsch vergeben, eine strenge Regulierung mit einem Boom im Bereich der Finanzdienstleistungen verbinden zu wollen. Gold-Investoren überall auf der Welt möchten vielleicht den starken Haenden der Bürokraten danken.
"Ist Chinas Gold-Investment-Nachfrage nachhaltig?" fragte Albert Cheng bei dem China/Asien-Panel an diesem Nachmittag. Ja, antwortete Zheng Zhiguang, Direktor von Edelmetallen bei der ICBC. Denn in den nächsten 10 Jahren wird es eine "sehr stabile, progressive wirtschaftliche Entwicklung geben. Und Haushaltseinkommen werden weiter wachsen. Das ist nach Plan der Regierung."
Anders ausgedrückt und wieder mit Blick auf die Frage nach einer "harten Landung" der chinesischen Verbraucher und daher die zweistellige Wachstumsrate ihrer Goldnachfrage hat "Beijing enorme Mittel, um seine Wachstumsziele zu erreichen", sagte Professor Yu Yongding, ein ehemaliger PBOC Mitglied und nun am Institut für Weltwirtschaft und Politik, auf der Konferenz.
Westliche Goldeigentuemer sollten hoffen, dass er recht hat.
Gold kaufen? Besuchen Sie BullionVault...