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Goldpreis-Stufen: Wann kommt die Nächste?

Es sind jetzt sechs Monate, seit der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch erreicht hat, schreibt Adrian Ash von BullionVault. Wann kommt das Nächste?

Im Nachhinein betrachtet war die Gold-Hausse, die auf Richard Nixons Loslösung vom US-Dollar und somit der letzten Vortäuschung eines Gold-Standards im Jahr 1971 folgte, unvermeidlich.

Doch der Anstieg des Goldpreises von $35 pro Feinunze auf $850 in weniger als einem Jahrzehnt verlief damals nicht ganz so glatt.



Gold traf auf eine neue Rekordmarke von $70 pro Unze innerhalb eines Jahres nach seiner Loslösung vom Dollar und es dauerte sechs Monate, um dieses Hoch wieder zu erreichen und zu durchbrechen. Weitere sechs Monate später durchbrach es das Juli-Hoch von $127 und fast sieben Monate später im Frühjahr 1974 das Hoch von $179,50 und mehr als drei Jahre darauf durchbrach es das Winter-Hoch von $195,25 pro Unze.

Wohlwissend nicht zu verkaufen, sondern ruhig zu sitzen, war nicht einfach. Nicht zuletzt weil insbesondere US-Investoren gerade erst auf der Spitze eingestiegen waren. Nixons Nachfolger als US-Präsident Gerald Ford legalisierte den Kauf von Gold zum ersten Mal in drei Jahrzehnten am letzten Tag des Jahres 1974. Doch internationale Goldhändler, die im Voraus geplant hatten, hatten bereits ein Tag früher den Preis auf $195 pro Unze hochgetrieben. Und so hatten Mitte 1976 Amerikas erste Käufer 45% vor Kosten verloren.

Wer hätte sicher gesagen können, dass sie sich nicht nur von diesem Verlust erholen, sondern auch noch einen weiteren Gewinn von 355% oben drauf setzen würden, als der Goldpreis schließlich zu Beginn von 1980 seinen Höhepunkt erreichte? Und wer hätte gedacht, dass mit der nächsthöheren Stufe Gold seinen ultimativen Höhepunkt für fast drei Jahrzehnte erreichen würde?



Schneller Vorlauf zum Frühjahr 2012 und es sind jetzt sechs Monate her, dass Gold sein bisheriges Allzeithoch mit dem London Gold Fix am 5. September 2011 von $1895 pro Unze erreicht hat.

Doch wie lange werden Goldbesitzer warten müssen, um den Preis wieder dort oben zu sehen? Wie lange noch, bis es von einer neuen höheren Stufe übertroffen wird?

Bis heute hat die Gold-Hausse des 21.Jahrhunderts sieben Verschnaufpausen mehr genossen als die derzeitige bisher. Wenn man die erste ignoriert (als der Goldpreis fast auf das zwei Jahrzehnte-Tief von 1999 unter $253 fiel), dann war die durchschnittliche Wartezeit in diesen ausgedehnten Pausen fast elf Monate.

Wie man sieht ist es für höhere Preise härter, sich zu erholen. Der Höchstpreis vor der jetzigen - was an dem Tag begann, als Bear Stearns zusammenbrach - war für US-Anleger ein Drittel niedriger. Sein nächster Schritt von dort war 180% höher.

Könnte dies der endgültige Höhepunkt für weitere 28 Jahre sein?

"Irgendwann wird es eine Krise von solchem Ausmaß geben, dass der politische Wind die Richtung wechseln wird und zu einem polternden Sturm anschwillt, der uns zu fiskaler Verantwortung und Nachhaltigkeit zwingt", sagt Dylan Grice, Stratege bei der Société Générale in seinem neuen Popular Delusions Bericht für Kunden.

"Bis es soweit ist, wird die Versuchung der Inflation bleiben, ebenso wie Volkswirte mit falschen mathematischen Rationalisierungen, warum eine solche Inflation alles in Ordnung bringt. Bis dahin werden die Aussichten für Gold günstig bleiben. Aber letzten Endes wird die Mehrheit der Meinungen die schmerzhaft widersprüchliche Medizin akzeptieren, weil es nicht anders geht. Dann ist es an der Zeit, Gold zu verkaufen."

Solch eine Sicherheit mag vielleicht beruhigend sein, doch Anleger können nicht wissen, ob sie bei einem Aufwärtstrend kaufen oder auf der Höhe. Nicht, bis es Geschichte wird und man zurückblickend beurteilen kann. 

Es hat fast 28 Jahre gedauert bis Gold sich von der letzten Stufe im Januar 1980 von $850 pro Unze erholt hat. Das hat die 25-jährige Erholung der US-Aktien nach dem großen Crash von 1929 übertroffen. Wir können nicht wissen, ob Japan eine neue Rekordpause bei seinen Aktien und Immobilien bis November 2017 einlegen wird. Doch der 30-jährige Bullenmarkt bei US-Staatsanleihen wird sicherlich eine fürchterliche Hochwassermarke hinterlassen, wenn die Zinsen aus ihrem derzeitigen historischen Allzeittief wieder nach oben gehen.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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