Goldpreis steigt gegenüber schwachem Dollar während EU Vergeltung im US-Handelskrieg in Erwägung zieht
Der Goldpreis, gemessen in US-Dollar, stieg am Dienstag auf 1329 USD je Feinunze und gewinnt somit die 0,5% zurück, die er in der Woche zuvor verlor. Während sich die Diskussion um einen „Handelskrieg“ zwischen den US und Europa ausbreitet, verliert Gold – gemessen in Euro und Sterling – jedoch an Wert.
Nachdem US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche Einführzölle für Stahl und Aluminium ankündigte, erwiderte der EU-Handelskommissar gegenüber BBC, dass sie „Vergeltungsmöglichkeiten erwägen“ mit „Zöllen auf US-Importe für Europa“.
Unterdessen ging es an den weltweiten Aktienmärkten bergauf, jedoch sanken die Preise für wichtige Staatsanleihen, was die längerfristigen Zinssätze erhöhte.
Sowohl deutsche als auch britische 10-jährige Staatsanleihen stiegen um mehr als 5 Basispunkte und erreichten ein 2- beziehungsweise 1-Wochenhoch.
Am Montag gab die Europäische Union ihren 28 Mitgliedsstaaten eine Liste mit 100 US-Importen im Wert von rund 3,5 Milliarden Dollar pro Jahr mit dem Hinweis, dass hierauf möglicherweise höhere Steuern erhoben werden könnten. Auf der Liste befanden sich auch Bourbon, Jeans, Mais, Stahl und Motorräder.
„Dies ist nur eine Haaresbreite von einem Handelskrieg ohne Regeln entfernt“, zitiert die Financial Times einen US-Experten für die Regeln der Welthandelsorganisation.
Zur gleichen Zeit entsandte das Europäische Parlament ihren Chefkoordinator Guy Verhofstadt nach London, der mit dem britischen Unterhändler David Davis über ein Post-Brexit-Handelsabkommen verhandeln soll.
Laut Verhofstadt muss die britische Premierministerin Theresa May jedoch zuerst über ihre „vagen Bestrebungen“ hinausgehen, die sie in ihrer Rede am letzten Freitag nannte.