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Goldpreis setzt seine Rally fort

Oft legt der Goldpreis dann zu, wenn Aktien schwächeln. Doch in den vergangenen Wochen kennen Unternehmensanteile und das Edelmetall an der Börse nur eine Richtung: nach oben. Ein echter Bullenmarkt.

Erstmals seit 2013 hat der Goldpreis wieder den Status eines „Bullenmarkts“ erreicht. So wird im allgemeinen ein Kursgewinn von mehr als 20 Prozent genannt. Das gelang dem gelben Edelmetall trotz einer Erholung an den weltweiten Aktienmärkten.

Am Freitag klettert der Wert einer Unze Gold um 0,7 Prozent auf 1272,95 Dollar – ein Plus von mehr als 200 Dollar seit dem zwischenzeitlichen Tiefstand im Dezember vergangenen Jahres. So viel war Gold zuletzt vor mehr als einem Jahr wert.

„Dass Gold und Aktienkurse gemeinsam anziehen, ist insbesondere für Gold ein Positivfaktor“, sagt Chefökonom und Rohstoffhändler Jordan Eliseo vom Handelsunternehmen Australian Bullion in Sydney. Er erklärt den Zusammenhang so: „Die Rally bei Aktien geht im Wesentlichen auf die Erwartung noch extremerer geldpolitischer Lockerungen durch die Zentralbanken zurück. Da überrascht es nicht, dass auch Gold in einem solchen Umfeld zunehmend gefragt ist.“

Ein Grund: Immer mehr Zentralbanken haben den Zins auf nahe Null gesenkt oder sogar ins Negative gedrückt. Dadurch werfen kurzfristige Geldanlagen kaum Zinsen ab oder kosten sogar Strafzinsen. Das macht Gold attraktiv, das zwar ebenfalls keine Zinsen bringt, aber zumindest Chancen auf Kursgewinne birgt.

Am Donnerstag kommender Woche wird der Rat der Europäischen Zentralbank tagen und es wird im Markt eine weitere Senkung des Einlagezins für Banken erwartet (derzeit: minus 0,3 Prozent).

Gold hat im Preis allein seit Beginn des Jahres um 19 Prozent zugelegt und damit andere Anlageklassen wie Anleihen, Devisen und Aktien hinter sich gelassen. Spekuliert wird von Goldkäufern auf ein weiter schwächeres Wachstum in China und entsprechende negative Wirkungen auf die Weltwirtschaft, was wiederum neue Maßnahmen der Geldpolitik auslösen könnte. Zuletzt konzentrierte sich diese These auf Spekulationen um die nächste Leitzinsanhebung in den USA.

„Ein sehr starker Aufwärtstrend ist nicht zu leugnen, und die Anleger springen entsprechend auf“, sagt Chefstratege Donald Selkin von National Securities in New York. Auch die Lage an den Börsen treibe die Investoren dem Gold zu. Die erhöhte Stimmungslage zum Goldpreis schlägt sich auch nieder an den ETF-Märkten, wo die mit Gold unterlegten börsengehandelten Produkte in diesem Quartal bis zum 3. März 259 Tonnen Gold repräsentierten.

Damit läuft das erste Quartal 2016 auf die stärkte Entwicklung seit dem zweiten Quartal 2010 zu. Überdies wurde nach drei Folgejahren mit fallender Goldquote bei ETF-Papieren die Wende ins Plus vollzogen.

Auch an den Terminmärkten wie der Comex deutet die Zahl offener Kontrakte mit dem höchsten Stand seit Oktober auf eine Fortsetzung des bestehenden Aufwärtstrends beim Goldpreis hin. Das meint Direktor Tai Wong von BMO Capital Markets New York.

Das Handelsblatt ist eine täglich erscheinende Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache.

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