Gold: Warum in Erinnerungen schwelgen?!
Vor fünf Jahren erreichte Gold ein Allzeithoch bei 1.920 Dollar. Statt den guten alten Zeiten hinterherzutrauern, sollten sich Gold-Anleger jetzt besser bereitmachen für den besten Monat des Jahres, schreibt Angela Göpfert von boerse.ARD.de.
Der September ist der mit Abstand beste Monat für Gold-Anleger. Die monatliche Rendite liegt laut einer Statistik des US-Analysehauses Hulbert Ratings im Schnitt bei 2,2 Prozent. Die gute saisonale Performance des gelben Edelmetalls steht damit im starken Kontrast zu den im September üblichen Verwerfungen am Aktienmarkt.
Na, das sind doch willkommene Neuigkeiten für die geplagten Gold-Anleger, die in der jüngsten Zeit einiges wegstecken mussten. Der Goldpreis ist von binnen nur zwei Monaten von seinem Jahreshoch am 6. Juli bei 1.375 Dollar bis auf 1.302 Dollar Anfang September gefallen.
Keine rasche Trendwende in Sicht?
"Nach dem starken Anstieg in der ersten Jahreshälfte befinden wir uns nun mitten in der Konsolidierung", sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Der Gold-Experte rechnet vorerst mit keiner raschen Trendwende: Es könnte noch "einige Wochen oder Monate dauern, bis sich der Markt bereinigt hat und wir wieder neue Höchstkurse sehen".
Wichtige Unterstützungen haben gehalten
Ein Blick auf die Charttechnik bei Gold stimmt indes verhalten positiv. So haben wir unterm Strich in den vergangenen Wochen lediglich einen Rücklauf an die alte Ausbruchsmarke gesehen, das Hoch von Anfang 2015.
Die Tatsache, dass diese wichtige Unterstützung verteidigt werden konnte, ist bullish zu werten. Zudem wurde der Aufwärtstrend seit Dezember 2015 (aktuell bei knapp 1.290 Dollar) selbst im Tief nicht unterschritten.
Überzeugender Dreiklang
Auch aus Sentiment-Perspektive lässt sich Gold wieder etwas abgewinnen. Die Netto-Short-Positionierung der institutionellen Anleger ist so hoch wie seit sechs Monaten nicht mehr. Sie wetten damit auf einen weiteren Kursverfall. Gemäß der Contrarian-Logik ist diese skeptische Einschätzung als positives Signal zu werten.
Fazit: Wenn Charttechnik, Saisonalität und Sentiment allesamt in die gleiche Richtung deuten, so ist das vielleicht doch für den einen oder anderen ein Grund, mal über einen Gold-Einstieg nachzudenken.