Gold- & Silberpreise Anstieg, Fall und Erhohlung

US-Inflation erreicht 30-Jahreshoch...

Gold- & Silberpreise Anstieg, Fall und ErhohlungDie Gold- und Silberpreise zogen erst an, fielen und erholten sich am Dienstag wieder, nachdem die schnellste US-Inflationsrate seit 3 Jahrzehnten den Dollar in die Höhe trieb und neue Verwirrung auf dem Anleihenmarkt verursachte.

Die Gesamtrate der US-Verbraucherpreisinflation im Juni erreichte 5,3% pro Jahr, die höchste Jahresrate seit Juli 2008, als Rohöl sein derzeitiges Allzeithoch nahe $150 pro Barrel erreichte.

Rohöl kostete heute nur noch knapp die Hälfte, während der Goldpreis sich über $1.800 hielt und der Silberpreis wieder einmal über $26 pro Unze stieg.

Auf der "Kern"-Messung, ohne Kraftstoffe und Lebensmittel, erreichte die Verbraucherpreisinflation im Juni 2021 4,6% pro Jahr, die höchste Jahresrate seit November 1991 und wurde laut dem US Bureau of Labor Statistics von Gebrauchtwagen und Lastwagen, neuen Fahrzeugen, Flugtarifen und Bekleidung angetrieben.

Auf kurzfristiger Basis stieg der Kern-VPI um 0,9% gegenüber dem Vormonat. Das bedeutet, dass sowohl April, Mai und Juni 2021 zu den 10 inflationär-stärksten Monaten der letzten 4 Jahrzehnte zählen.

Sie verzeichneten auch das schnellste Kalenderquartal für die US-Inflation seit dem dritten Quartal 1981, wobei die Lebenshaltungskosten seit Ende März um 2,5% stiegen.

Im Vergleich dazu betrug der durchschnittliche Quartalsanstieg seit dem Jahr 2000 bisher 0,5%.

 

 

 

Preise an Anleihemärkten signalisierten jedoch weiterhin eine niedrigere Inflation, wobei der Abstand zwischen den 10-Jährigen konventionellen und den 10-jährigen TIPS-Renditen auf eine Breakeven-Rate von 2,36% hindeutet.

Obwohl dies der höchste Stand seit Mitte Juni ist, liegt diese vom Markt erwartete Inflationsrate deutlich unter dem 8-Jahreshoch von 2,54% pro Jahr, Anfang Mai.

Das Geschehen an den Anleihemärkten verwirrt viele", heißt es in einem Kommentar der Schweizer Goldraffinerie- und Finanzkonzerns MKS Pamp, angesichts des extremen Missverhältnisses zwischen einem Markt, der auf der einen Seite an der Inflation festhält (Rohstoffspekulationen, hohe Aktienpreise/Bewertung), während er auf der anderen Seite Desinflation signalisiert (festverzinsliche Wertpapiere)."

Nach den Inflationsdaten vom Dienstag öffneten die US-Aktienmärkte leicht schwächer, nachdem der S&P500-Index ein weiteres neues Allzeithoch erreicht hatte.

Während der Dollar am Devisenmarkt stieg, machten die europäischen Aktienmärkte ihren früheren Rückgang wieder wett und verhalfen dem deutschen Dax-Index zu neuen Allzeithochs.

Der Euro-Goldpreis erreichte mit €1.536 pro Unze den höchsten Stand seit einem Monat, und der britische Goldpreis in Pfund pro Unze stieg um £10 über die Marke von £1.300.

Aufgrund der heutigen Inflationsdaten bewegte sich der Goldpreis in US-Dollar innerhalb einer Stunde um 5 $, um schließlich wenig verändert bei $1.812 pro Unze zu landen.

Der Silberpreis schnellte ebenfalls nach oben und unten, blieb aber nicht unverändert, nachdem er erneut unter $26 pro Unze gefallen war - ein Niveau, das seit dem 17. Juni an allen bis auf zwei Handelstagen nach oben oder unten durchschritten wurde.

Im Vorfeld der heutigen US-Inflationsdaten sowie der am Mittwoch beginnenden regulären Anhörung des Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell vor dem Kongress verzeichnete der Gold-unterlegte GLD-ETF gestern den sechsten Nettoabfluss von Anlegergeldern innerhalb von 7 Handelstagen, wodurch der Treuhandfonds auf seine kleinste Größe seit 7 Wochen schrumpfte.

Der konkurrierende US-Gold-ETF IAU blieb derweil in seiner Größe unverändert und blieb ebenfalls auf dem kleinsten Stand seit Ende Mai.