Gold News

Die Rückkehr des Super Dollars!

Der grosse Aufsprung des Super Dollars ist entweder gefälscht oder der Anfang einer echten deflatorische Baisse...

'DER MARKT IST im Moment extrem bullisch mit dem Dollar', schreibt Steven Barrow, Währungsanalyst bei Standard Bank in London.

Die Frage ist, warum??

Unsere Schätzung hier bei BullionVault ist, dass die Märkte - wie immer - alles machen, um die meisten Personen am meisten zu verletzen. Wenn man bedenkt, wie viele sich seit Frühling 2008 mit dem Öl- und Eurohandel beschäftigen - und wenn man bedenkt, wie sehr die USA einen schwachen Dollar brauchen, um anzufangen, die Kluft zwischen ihren Ein- und Ausfuhren zu füllen -, die meisten Personen, die Macht und/oder Einfluss haben, haben gewettet, dass der Dollar sinken würde.

Daher der Aufsprung des Dollar... rein um die Logik, die Geschichte und alle anderen auch zu widersprechen. Er hat die grösste Wende gegen allen anderen Währungen der letzten 17 Jahren ausgelöst.

Daher auch der Zusammenbruch im Preis von Rohstoffen und amerikanischen Aktien. Eine Welle Geld fliesst zurück in... zurück in Geld... und macht das aktuelle Spiel der Fed mit der Reflation kaputt. Der nächste Schritt von Ben Bernanke hängt davon ab, ob der Zusammenbruch der Preist ihn genügend erschrickt, dass er die Deflation weiter in die Zukunft schiebt.

Sie wissen ja, das "sie", von der er versprochen hatte, sie nie wieder zu erlauben.

Zurück auf dem Währungsmarkt bleibt der Super Dollar 'bereibt, bei jedem Fall in Ölpreisen nach oben zu schiessen', so Barrow. 'Aber noch viel wichtiger ist, dass während die Arbeitslosenzahl in den USA wachsen könnte, die Produktivität stark zunimmt.'

Die neuesten Daten bestätigen es. Die Produktivität der nicht landwirtschaftlichen, amerikanischen Gesellschaften - der erzeugte Wert pro in Arbeitskraft investierten Dollar - stieg in dem Zeitraum zwischen April und Juni. Die zweite Schätzung des Arbeitsministeriums wuchs in der Tat zwei Mal so schnell als in der ersten Schätzung... d.h. jährlich 4,3% höher.

Wirtschaftler erwarteten eine Verbesserung von 3,3%, so eine Unfrage von Thomson Reuters IFR Markets.

'Das heisst, dass das BIP nicht so stark leidet, wie in anderen Länder', schreibt Barrow - 'wie die Eurozone und Japan, wo der Produktivitätszuwachs viel niedriger ist.'

Daher der jetzige Zuwachs im Dollarwert gegen allen anderen Währungen, oder so glauben alle, auch wenn die Industriebranche immer noch anhält und die Arbeitslosigkeit in den USA immer schneller wächst. Der Productivity Report der letzten Woche hat dem stärksten Aufsprung des Dollars seit März 1991 noch mehr Schwung beigebracht.

Sein wöchentlicher, handelsgewichteter Wechselkurs hat gerade die grösste Steigerung in drei Jahrzehnten erzielt, und hat dadurch ausländische Währungen, Rohstoffe, Gold und auch der Preis der US-Equities vernichtet.

Nur amerikanische Schatzanweisungen halten mit dem Dollar Schritt und haben einen eigenen Profit erreicht - und dadurch den Profit von Anleihen fallen lassen -, während der allmächtige Dollar alle anderen kaputt macht.

Das bestätigt hier bei BullionVault nur unseren Verdacht, dass dem neuen Super Dollar noch irgend etwas fehlt. Genau gesagt, fehlen ihm noch starke Zinssätze.

Die Formulierung 'Super Dollar' wurde eingeführt, um die Hausse um 50% im Dollarpreis zwischen 1980 und 1985 zu beschreiben... eine Hausse die zusammen mit der Hause der amerikanischen Anteilswerte, Anleihen und Immobilien kam.

Die Grafik zeigt, dass dies nach dem damaligen Allzeithoch in den amerikanischen Zinssätzen kam. Jede andere bedeutsame Wende in dem handelsgewichtetem Dollarwert kam auch nach Wenden in der amerikanischen Zinssatzpolitik.

Das ist wohl kaum überraschend. Starke Erträge tendieren, den Preis einer Ware steigen zu lassen. Wenn ein Ertrag durchwegs höher als die Inflation ist - und dazu noch bei einer grossen Spanne -, dann wird ihr Wert weiterhin steigen. Bei Geld ist das wörtlich der Fall: Der Ankaufspreis von morgen wird von dem Verkaufspreis heute bestimmt.

Im Moment ist die Fed Bernankes damit beschäftigt, die US Zinssätze über 3,5% unter dem Inflationsniveau zu halten. Die Geschichte und die Logik sagen also, dass dem neuen Super Dollar diejenige heroische Fähigkeit fehlt, um weiterhin über grosse Gebäude zu springen.

Die Fähigkeit morgen mehr Wert zu sein als heute.

Ob dieses Durcheinander seitens Mr Markt ganz einfach gefälscht ist... oder ob es eine regelrechte Deflation ist, während nur Schatzanweisungen und Geld wachsen, die Arbeitslosigkeit boomt und die Ausfuhren zusammenbrechen... werden wir nach wie vor Gold kaufen.

Dieses Metall verspricht keine enorme Rendite, weder versucht es, durch Zinsscheine oder Dividenden über dem Inflationssatz zu bleiben. Ja, es ist in den letzten drei Jahren der 70er achtfach gestiegen. Selbst während der Grossen Depression ist seine Kaufkraft verdoppelt.

Geld liegt in Schwierigkeiten. Und der Schutz des früher 'allmächtigen Dollars' könnte nicht mehr reichen.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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