Der Gold-Investment-Virus geht um

Ben Bernanke ist nicht Paul Volcker ...

Jeder sagt, dass die Wirtschaft sich erholt, schreibt Daily Reckoning Gründer Bill Bonner.

Die Pessimisten können aufhören, sich zu sorgen, sagen die Experten. Die USA haben viel billiges Öl. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Immobillien steigen.

Dies ist nicht die Zeit, Gold zu kaufen, sagen sie. Die Welt wird nicht zu Ende gehen. Sie werden es nicht brauchen.

Das ganze Jahr über haben wir von Analysten gehoert, dass der Bullenmarkt fuer Gold vorbei ist. Zuletzt gab Goldmans Top-Rohstoff-Experte bekannt, dass Gold im nächsten Jahr fallen wird, wenn die Realzinsen wieder in den positiven Bereich steigen.

Gold war eine gute Sache zum Halten, als die Welt in einer finanziellen Krise war, sagen die Bären. Es war nicht schlecht, es zu haben, wenn der Ölpreis über 150 Dollar pro Barrel stieg, gestehen sie. Aber jetzt liegt das Problem hinter uns.

Die Märkte haben sich stabilisiert. Europa hat die Verwaltung seiner Staatsschuldenkrise geloest. China wird so schnell in die Luft gehen. Und die USA sind auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung, dank einem großen Maß an riesiger neuer Öl-und Gasförderung.

Wer braucht Absicherung in einer Welt, wo nichts ernsthaft falsch laeuft?

Und doch hält sich Gold bei $1.700. Es ist seit Anfang des Jahres bis zu $150 gestiegen, das ist ein Anstieg von fast 10%. Nicht schlecht für eine Versicherungspolice.

Und jetzt schreibt die Financial Times, dass die Amerikaner so viele Goldmünzen kaufen, dass die US-Mint kaum Schritt halten kann.

"Der Verkauf von American Eagles steigt von der angstgetriebenen Suche nach Gold.

"Die Nachfrage nach Goldmünzen in den USA ist seit den Präsidentschaftswahlen die Höhe geschnellt, weil die Kleinanleger sich aergern über den Mangel an Maßnahmen gegen die sich aufblaehenden Schulden Amerikas."

Alberne Leute. Wissen sie denn nicht, dass es nichts zu befürchten gibt?

Und das hier? Offensichtlich sind auch ausländische Zentralbanken albern geworden. Hier ist ein anderes FT-Zitat:

"Im Jahr 2009 ... hat China angekündigt, dass es Gold gekauft habe und auch Indien kaufte 200 Tonnen vom Internationalen Währungsfonds.

"Seitdem haben Thailand, Südkorea, Sri Lanka und Bangladesch alle zum ersten Mal seit Jahren bedeutende Mengen gekauft, so dass die asiatischen Zentralbanken zum Antreiber der Kaeufe des offiziellen Sektors geworden sind."

Jetzt scheint der Gold-Virus auch Lateinamerika erreicht zu haben. 

Warum kaufen diese Zentralbanken Gold? Wissen sie denn nicht, dass sie mit Goldbeständen kein Geld verdienen? Wissen sie nicht, dass sie mit US-Staatsanleihen besser dran waeren? Wissen sie nicht, dass der Dollar so gut ist wie Gold?

Anscheinend nicht.

Und wir sind auch nicht so sicher. Wenn die USA wirklich endlich in einer Erholungsphase sind, würden wir bald die Zinsen steigen sehen und auch die Verbraucherpreise wuerden steigen. Man würde erwarten, dass auch der Goldpreis zusammen mit allem anderen steigen wuerde. Dann würden die Dinge sehr interessant werden. Die Fed hätte die Wahl, entweder von der EZ-Geldpolitik abweichen oder das Risiko einer galoppierenden Inflation.

Wenn die Fed einen "Volcker aus dem Aermel zieht", würde wir zustimmen, es waere an der Zeit, Gold zu verkaufen. Aber 2013 ist nicht 1979. Und Ben Bernanke ist nicht Paul Volcker. Es ist wahrscheinlicher, dass Bernanke einen "Gono zieht". Gideon Gono war verantwortlich für die Hyperinflation in Zimbabwe, 2006-2008, und als der Wert des Zim-Dollar einfach nicht fiel, verschwand es vollständig.

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