Anlegerverkäufe treffen Gold erstmals seit Beginn der Pandemie

Nettoverkäufer überwiegen Käufer...

 

Ein Rückgang der Goldpreise auf den niedrigsten Monatsdurchschnitt seit April, führte erstmals seit der Covid-Pandemie dazu, das insgesamt mehr von dem Edelmetall verkauft, als gekauft wurde. Ein Artikel von Adrian Ash, für den führenden Handelsplatz, BullionVault.

Während das Volumen des verkauften Goldes die Nachfrage im September leicht überstieg, überstieg die Anzahl der Käufer weiterhin die der Verkäufer.

Das hatte eine Abnahme des Gold-Investor-Index auf 54.7 zur Folge, ein Rückgang von 0.9 Punkten im Vergleich zum Vormonat.

Der Gold-Investor-Index vergleicht die Anzahl der BullionVault Kunden, die Gold in einem der Tresore in London, New York, Singapur, Toronto oder am beliebtesten Zürich hinzukaufen, mit der Anzahl der Kunden, die im selben Monat verkaufen.

Ein Wert von exakt 50.0 würde bedeuten, dass die Anzahl der Käufer exakt der der Verkäufer entspricht.

Als die Covid-Krise die Finanzmärkte im März 2020 mit voller Wucht traf, verzeichnete der Gold-Investor-Index ein 8-Jahreshoch von 65.9. In den fünf Jahren zuvor, betrug er im Schnitt 53.9, in den 18 Monaten zuvor 58.0.

Wie ein kurzer Blick auf das Goldpreisdiagramm zeigt, hat sich die Flaute des Sommers 2021 auf dem Goldmarkt bis in den Herbst ausgedehnt.

Dies spiegelt sich auch in der geringen Anzahl von Neukunden und dem geringen Nettoverkauf von Edelmetallbeständen wider.

Die Goldmenge im Besitz von BullionVault-Kunden ist im September zum ersten Mal seit 20 Monaten gesunken, und zwar um 87,5 Kilogramm gegenüber dem neuen Rekordwert von Ende August und damit um 0,2% auf 47,5 Tonnen.

 

 

Das 14-Monatstief bei Silber hatte eine schwächere Nachfrage zur Folge, nachdem das Metall mit dem US-Dollar auf den niedrigsten Wert seit Juli 2020 gefallen war. BullionVault-Kunden kauften insgesamt lediglich 1,7 Tonnen zu.

Die Silberreserven stiegen dadurch um 0,1% und verzeichneten mit 1.234,9 Tonnen den 14. Monatsrekord in Folge.

Zusammen mit einer Zunahme über 1,5% der Platinreserve in Kundenbesitz, verwahrte BullionVault Anfang Oktober Edelmetall für seine Kunden im Wert von $3,6 Milliarden (€3,1Md, £2,6Md, ¥397Md).

 

 

Auch der Silver-Investor-Index gab im September geringfügig nach, da die Anzahl der Käufer im Vergleich zu der, der Verkäufer leicht nachgab.

Mit einem Rückgang von 0.8 Punkten auf 54.8 im Vergleich zum Vormonat, erreichte Silver-Investor-Index einen neuen Rekordwert von 75.1, da der Preis des Metalls im März letzten Jahres auf den niedrigsten Wert seit 2009 sank. In den 5 letzten Jahren lag der Schnitt bei 52.8, in den letzten 18 Monaten bei 57.9.

Im September stieg die Anzahl der Erstkäufer bei BullionVault auf ein 3-Monatshoch, lag allerdings 54,8% unter dem Vorjahresvergleich und 37,9% unter dem 5-Jahresschnitt.

Warum geht das Interesse trotz niedriger Preise zurück?

Gold und Silber bieten eine zeitlose Alternative zu Geldanlagen und Anleihen. Angesichts des Fed-Tapering und weltweit höheren Zinssätzen, tun sich die Preise schwer. 

Der geldpolitische Gegenwind für Gold wird jedoch durch die Stärke der Inflation und die plötzliche Nervosität an den weltweiten Aktienmärkten ausgeglichen.

Die stärksten Zuwächse verzeichnete Silber in der Vergangenheit, als die Lebenshaltungskosten stiegen, was seine Attraktivität als natürliche Absicherung gegen die Inflation erhöhte. Gold glänzt, wenn andere Vermögenswerte schlecht abschneiden, und seine Attraktivität als Anlageversicherung wird wahrscheinlich noch zunehmen, wenn die Volatilität an den Aktienmärkten anhält.