Gold News

Zuversicht auf den Finanzmärkten

Es war nicht wirklich eine Überraschung: Athen hat zuerst geblinzelt… und das bestehende Rettungsprogramm für die vorhandene Summe an Schulden wird fortgesetzt.

Entgegen früherer Aussagen werden bei den Sparmaßnahmen momentan all die „roten Linien“, die von der linksgerichteten Syriza-Partei während ihres Wahlkampfes gezogen wurden, ignoriert beziehungsweise übertreten.

Der linke Flügel der Partei ist darüber alles andere als glücklich. Deren Vertreter sehen Maßnahmen wie die Unternehmenssteuer und erhöhte Mehrwertsteuer nicht als Zeichen einer Kompromissbereitschaft, sondern einer „vollständige Kapitulation“.

Auf der anderen Seite müssen die Kreditgeber noch mehr Geld leihen, damit Athen das geliehene Geld weiterhin zurückzahlen kann. Die Europäische Zentralbank bestätigte, dass sie weiterhin bis zum Ende des Rettungsprogramms Notfallkredite in die griechischen Banken pumpen werde.

Aufgrund der Zugeständnisse denken einige, dass die Gläubiger gewonnen haben. Und Griechenlands Exzesse in der Vergangenheit werden durch die Deflation gelöst und nicht durch einen Zahlungsausfall oder Schuldenschnitt.

Das bedeutet, dass die Kreditnehmer weiterhin zahlen müssen… genauso wie deren Kinder und Kindeskinder. Athen hatte in der Vergangenheit schon viel mit Schulden zu kämpfen.

Aber ein Blick auf die allgemeine Geschichte legt die Vermutung nahe, dass es am Ende doch die Kreditgeber sein werden, die zahlen. Denn die Schuldner haben nicht genug Geld zum zurückzahlen. (Laut eines interessanten Kommentars auf Englisch besitzt die EZB ohnehin schon sämtliche griechische Banken… und deren Probleme.)

Unterdessen verliert Gold durch Griechenlands Schuldenkrise mehr an Schwung als es davon profitiert. Aber die aktuelle Handelsspanne bleibt erhalten.

Gemessen in Dollar, wird das Edelmetall nach wie vor um 1180 USD je Feinunze gehandelt, mit Ausschlägen nach oben und unten gleichermaßen. Auch in Sterling liegt die Handelsspanne bei rund 10%. Und das schon seit November 2013. Seit gestern steigen die Goldpreise in Euro deutlich an, nachdem sie zu Wochenanfang kurzzeitig den diesjährigen Boden von knapp unter 1040 EUR je Feinunze berührten.

Ruhig ist es auch bei Silber mit rund 16 USD je Feinunze. Im Grunde war dessen Volatilität seit letztem Sommer nicht mehr so gering. Und davor müsste man schon bis 2007 zurückgehen, um beim kleinen Bruder von Gold dermaßen geringe Kursschwankungen zu finden.

Wenn man diese ungewöhnliche Ruhe dem erneuten Anstieg der Aktienmärkte gegenüberstellt, ist das Ganze gleich noch verwunderlicher.

Doch was hoch fliegt, kann auch tief fallen. Allerdings scheinen sich nur wenige Investoren momentan über die Finanzmarktpreise Sorgen zu machen. Nicht einmal die aktuelle Schuldenkrise Griechenlands konnte deren Zuversicht erschüttern.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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