Was passiert, wenn das Währungssystem versagt
Die US-Notenbank beschloss am Mittwoch, die Geldschöpfung im Rahmen ihres Konjunkturprogrammes weiter zu reduzieren. Es wurde auch darüber gesprochen, die Zinsen etwas früher als ursprünglich geplant zu erhöhen. Und dies, obwohl die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft nach unten korrigiert wurde.
Das war nicht gerade eine Überraschung. Also wie haben die Märkte darauf reagiert? Alles stieg etwas an – mit Ausnahme des US-Dollars. Sollten es die Händler letztendlich also doch verstanden haben?
Denn auch im nächsten Monat wird die Fed 35 Mrd. Dollar in den Markt pumpen, um mit diesem neu geschaffenen Geld US-Anleihen und Hypotheken zu kaufen. Und die US-Zinssätze werden auch nach 5,5 Jahren weiterhin bei fast null Prozent bleiben.
Die Geldpolitik ist nach wie vor alles andere als restriktiv. Sie wird aus gutem Grund als „locker“ bezeichnet. Und da bei dieser quantitativen Lockerung das gesamte Geld in die Finanzmärkte fließt, macht sich dies auch als erstes an den Preisen für finanzielle Vermögenswerte bemerkbar.
Nein, bislang hat sich die Inflation, die durch all das in den Wirtschaftskreislauf geführte Geld entstand, noch nicht auf die Lebenshaltungskosten ausgewirkt. Nicht in gleicher Weise, wie dies in den 1970er Jahren der Fall war, ganz zu schweigen von den Ländern, in denen die Inflation verheerende Folgen hatte wie beispielsweise im Alten Rom, in Deutschland zur Zeit der Weimarer Republik oder im heutigen Zimbabwe.
Aber wenn eine Währungseinheit dermaßen missbraucht wird, dass sie anfängt zusammenzubrechen und das Vertrauen in den Kraftstoff unserer Geschäftswelt und des täglichen Handels sich allmählich in Luft aufzulösen beginnt… Nun, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen anfangen, sich nach finanziellen Alternativen umzuschauen.
Dazu gehören Leihgeschäfte außerhalb des Bankensystems, bargeldloses Einkaufen, andere Möglichkeiten der Wertaufbewahrung als verbriefte Verbindlichkeiten oder Wertpapiere sowie das Versenden von Gegenständen mit beständigerer Kaufkraft zu Freunden und Geschäftspartnern im In- und Ausland.
Dazu passt, dass wir momentan ein verstärktes Aufkommen von „Peer-to-Peer“-Kreditvergaben oder Kryptowährungen wie Bitcoin verzeichnen. Und letztendlich ist dies auch, warum Lagerdienstleistungen für Vermögenswerte wie die von BullionVault ins Leben gerufen wurden.