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Tarifstreit in Südafrika sorgt für Preisstürze bei Platin und Palladium

Die Platin- und Palladium-Preise fallen, während die AMCU in Südafrika den Streikenden ein neues Lohnangebot vorlegt…

Die Platinpreise fielen am Donnerstagmittag um 2%, nachdem die südafrikanische Gewerkschaft AMCU (Associaton of Mineworkers and Construction) ihren Mitgliedern ein Lohnangebot der drei weltweit größten Bergbauunternehmen vorlegte.

Die Preise von Palladium stürzten innerhalb weniger Sekunden nach der Erklärung sogar um 4% ab. Zuvor hatte Palladium in Tokyo einen 14-Jahres-Rekord verzeichnet.

Südafrika produziert jedes Jahr rund 70% des weltweit neu abgebauten Platins.

Seit Januar befinden sich rund 70.000 Bergleute im Streik. Doch auch die jüngsten Schlichtungsversuche der Regierung vom Montag scheiterten.

Aufgrund der Stilllegung von zwei Fünftel der südafrikanischen Platinminen kostete der 21-wöchige Streik der Industrie bereits 30% seiner Jahresproduktion, wie die drei Unternehmen zu Wochenbeginn mitteilten.        

An der Johannesburger Börse bewegten sich die Aktien von Anglo American Platinum (JSE:AMS) und Impala Platinum (JSE:IMP) nur geringfügig. Doch die Aktien des in London gelisteten Unternehmens Lonmin (LON:LMI) – das auch an dem Angebot beteiligt war – stiegen um beinahe 8%.

„Es ist Eurer Recht abzulehnen.“ Laut Reuters waren dies die Worte des AMCU-Gewerkschaftsführer Joseph Mathunjwa, der am Donnerstag das Angebot seinen Mitgliedern unterbreitete.

„Deswegen zeigen wir es Euch. Das ist Eure Zeit. Sagt uns Bescheid, welchen Weg Ihr einschlagen wollt.“

Anstatt die Grundlöhne um das Doppelte auf monatlich 12.500 Rand (1,200 USD) zu erhöhen, wie es die AMCU seit Januar forderte, beinhaltete das Angebot lediglich die Anhebung der Grundlöhne um 1.000 Rand pro Monat. Das vorherige Angebot von 10% wurde bereits zuvor ausgeschlagen.

„Implants“ kommentierte am Mittwoch, dass bei einer Erhöhung um 9%, wie sie von der AMCU für Berufseinsteiger gefordert wurde, die Lohnkosten den gesamten Veräußerungspreis der Minenproduktion des Unternehmens verschlingen würden.

Wir möchten mit dem Vorurteil aufräumen, dass Südafrika die Preismacht auf dem Platinmarkt besitzt“, zitiert Independent Online den ehemaligen Geschäftsführer von Anglo American Michael Spicer.

„[Die Produzenten] kontrollieren den Preis nicht mehr.“

Der Verbrauch in der Industrie und für Automobilkatalysatoren ist jedes Jahr für rund 60% der globalen Platin-Nachfrage verantwortlich, wie aus den Daten des Veredlers Johnson Matthey hervorgeht.

In den vergangenen zehn Jahren ist die weltweite Nachfrage um mehr als 15% gestiegen und erreichte in 2013 einen neuen Höchststand.

Aufgrund der Automobilindustrie ist auch in Europa die Nachfrage nach Platin sehr groß. So wurde im vergangenen Jahr jede sechste weltweit verkaufte Feinunze hierfür verwendet.

Am Mittwoch erreichten die Platinpreise ihren höchsten Stand gegenüber Gold, und die Preisspanne stieg auf 221 USD je Feinunze. Dies veränderte das Verhältnis zwischen Platin und Gold, das in 2012 durchweg vorherrschte.

Unterdessen stiegen in 2014 die Preise für Palladium um 16%, und laut Bloomberg kann mit einer Rekordnachfrage von Automobilherstellern gerechnet werden, auch wenn der Streik der südafrikanischen Bergleute das größte Versorgungsdefizit seit der Jahrhundertwende herbeiführte.

„Laut Morgan Stanley sollen die Produktionseinbußen noch bis mindestens 2018 anhalten“, berichtet die Nachrichtenagentur weiter.

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