Stimmung bei Privatanlegern gegenüber Gold bleibt auch im März stabil
Die Stimmung bei westlichen Privatanlegern gegenüber Gold blieb auch im letzten Monat stabil, wie aus dem jüngsten Gold-Investor-Index von BullionVault hervorgeht.
Vor dem Hintergrund der erwarteten Zinserhöhung in den USA und der wieder verstärkten Nachfrage aus der Eurozone sank der Messwert nur leicht auf 53,1, nachdem er im Monat zuvor einen plötzlichen Anstieg auf ein 22-Monatshoch von 54,5 verzeichnete.
Der Index misst das Verhältnis zwischen denjenigen Investoren, die entweder neu in Goldanlagen einstiegen oder ihre bereits existierenden Bestände aufstockten und solchen, die ihre Edelmetallmenge reduzierten.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war. Sein Rekordhoch von 71,7 erreichte der Index im September 2011. Im Januar dieses Jahres stand er mit 50,5 fast auf dem niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre.
Die Anlegerstimmung gegenüber Silber ließ im März hingegen stark nach, „da sich Anleger mehr auf finanzielle Absicherungen konzentrierten“, erklärt Adrian Ash, Head of Research bei BullionVault.
So fiel der Silber-Investor-Index von 54,8 im Februar auf nur noch 50,3 im März.
„Es sieht so aus, als ob momentan die hohe Volatilität an den Devisenmärkten den stärksten Einfluss auf die Edelmetalle hätte“, fügt Ash hinzu. „Die großen Unterschiede bei den Kursentwicklungen von Gold und Silber weisen allerdings auch auf die anhaltende Sorge um Aktien und Anleihen hin, vor allem in den Vereinigten Staaten.“
Auch bei britischen Anlegern bleibt Gold beliebt, da vor der bevorstehenden Parlamentswahl Anfang Mai sowohl Staatsobligationen als auch das Pfund und der britische Aktienindex FTSE großen Schwankungen unterliegen.
Während sich Anleger in der Eurozone an hohe Aktienkurse gewöhnen und mit dem Gedanken eines möglichen Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone abfinden, pendelt sich die Goldnachfrage aus dieser Region allmählich wieder ein.
Gemessen in Dollar, fiel der Goldpreis im März fast auf das 4-Jahrestief, das er im letzten November erreichte. US-amerikanische Kunden der weltweit größten Handelsbörse für physisches Edelmetall, BullionVault, nutzten deswegen die Gelegenheit eines starken Dollars, indem mehr als 75% Gold kauften.
Hingegen stiegen die Goldpreise in Euro bereits im vierten Monat in Folge und erreichten den höchsten monatlichen Durchschnittspreis seit fast zwei Jahren. In der 19 Staaten umfassenden Währungsunion war das Verhältnis zwischen Nettokäufern und -Verkäufern von Gold hingegen nahezu ausgeglichen.
Im ersten Quartal 2015 verzeichnete BullionVault den größten Zuwachs von Neukunden aus der Eurozone seit Q2 2013, als ein 25-prozentiger Absturz der Goldpreise bei Anlegern damals eine extrem starke Nachfrage in Edelmetall auslöste.