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Silberkäufer „investieren nicht, sondern horten“

Silberexperten erklären, warum Anleger Silber kaufen und sagen neue Rekordpreise voraus…

Die Nachfrage nach Silber als Anlage ist seit 2011 zurückgegangen. Aber wie aus einem neuen, umfangreichen Bericht hervorgeht, bleibt sie „der wichtigste Einflussfaktor auf die Preise“ und wird in den nächsten zehn Jahren wohl wieder stark zunehmen.

Laut des neuesten Berichts „Silver Investment Demand, der von dem US-Beratungsunternehmen CPM Group für das in Washington ansässige Silver Institute erstellt wurde, könnte der Gesamtbestand der weltweiten Silberanleger bis 2024 um 50% wachsen.

Aufgrund eines dermaßen starken Anstiegs der Silberkäufe sei „damit zu rechnen, dass die jährlichen Durchschnittspreise für Silber neue Rekorde erzielen“, meint Jeffrey Christian, Geschäftsführer der CPM Group.

Ein geschichtlicher Überblick über die Verwendung von Silber als Zahlungsmittel beinhaltet rund 400 Jahre bis Mitte des 20. Jahrhunderts in China und in den USA die Zeit bis zur Gründung der Federal Reserve im Jahr 2013.

Christian greift auch den Kommentar eines Silberanlegers auf, der vom „Horten“ spricht. „Bei allem Respekt, Sie müssen wissen, dass wir nicht in Silber investieren“, schreibt der Anleger. „Wir horten es.“

Auf die Frage, auf was dieser Kommentar anspielt, erklärt Christian, dass westliche Investoren „Silber nicht als Anlage betrachten, sondern als Wertaufbewahrungsmittel und Alternative zur Aufbewahrung ihres Vermögens in der landesweiten Währung wie beispielsweise US-Dollar“.

Hierbei muss man bedenken, dass die Nachfrage nach Silber weiterhin stark blieb, obwohl der Preis seit 2011 um rund 60% gesunken ist.

Anstatt Silber als spekulative oder kurzfristige Investition zu betrachten, sehen diese Käufer das Edelmetall „als wichtigen Bestandteil ihrer langfristigen Vermögenswerte [und von daher sei es] wichtiger für die Besitzer als kurzzeitig gehaltene Aktien oder Anleihepapiere“. 

In 2011 waren es allerdings die eher kurzfristig orientierten Anleger, die den Silberpreis auf sein Allzeithoch trieben, wie in dem Bericht der CPM Group erklärt wird.

Anleger, die den Trend verfolgen, sowie „opportunistische“ Händler, die zwischenzeitlich lieber Aktien kauften, vermehrten die Anzahl der Verkäufe, die zustande kamen durch enttäuschte Anleger mit der „überhöhten Erwartung“, dass der von 2006-2011 vorherrschende Bullenmarkt noch lange so weitergehen würde. Und da laut der CPM Group eine 59,1%ige Korrelation zwischen der Netto-Nachfrage und den Silberpreisen besteht, war die Verkaufswelle bei kurzfristig orientierten Anlegern maßgeblich für den Preissturz verantwortlich.

In dem Bericht kommt das Team vom Silver Institute zu dem Schluss, dass die zukünftige Investitionsnachfrage „nur geschätzt werden könne und davon abhänge, wie die Investoren die Welt um sich herum betrachten“. Aber Anleger „könnten bereits viel früher ihre Netto-Silberkäufe erhöhen“. Denn die westlichen Volkswirtschaften haben es bislang nicht geschafft, ihr finanzielles Ungleichgewicht, das während der Finanzkrise zwischen 2007 und 2012 entstand, wieder auszugleichen. Von daher könnten die Sorgen um eine Inflation und einen Kreditausfall schon bald wieder zu einem Anstieg der Nachfrage wie in den Jahren 2006-2011 führen.

Von Steffen Grosshauser

Steffen Grosshauser ist Leiter des deutschsprachigen Marktes bei BullionVault, der weltweit größten Onlinebörse für physisches Edelmetall, sowie Redakteur der Gold News. Zuvor war er unter anderem für die Financial Times tätig.

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