Schwächere Goldnachfrage wegen „Ausschlachtung“ und Goldverbot in Indien

Die Goldnachfrage im Sommer 2013 bleibt hinter dem Anstieg im Frühjahr zurück…
 
Die Goldnachfrage fiel zum ersten Mal seit 6 Jahren zwischen dem zweiten und dritten Quartal, wie der World Gold Council (WGC) in seinem aktuellen Bericht Gold Demand Trends berichtet. Der WGC ist die globale Lobby-Organisation der Goldminen-Industrie, die sich der Marktentwicklung der Goldnachfrage widmet.

Seit dem Zeitraum von April bis Juni ist die weltweite Nachfrage von 868,5 Tonnen um fast 6 Tonnen gefallen. Gemessen am Wert, fiel sie um ein Drittel niedriger aus als im selben Zeitraum des Vorjahres, da die Preise in 2013 durchschnittlich 20% tiefer standen.
 
„[Das war] der erste Q2-Q3 Rückgang seit 2007“, berichtet der World Gold Council mit Hinblick auf die jüngsten Marktdaten, die von Thomson Reuters GFMS , dem führenden Edelmetall-Berater, zur ermittelt wurden.

Laut des Berichts „trugen zwei Gründe dazu bei“, dass die Goldnachfrage so gering ausfiel. Zuerst erkennt man eine „Ausschlachtung“ der Q3-Käufe durch den Anstieg der Nachfrage in Q2, der durch den stärksten Rückgang der Goldpreise in rund drei Jahrzehnten ausgelöst wurde. Des Weiteren war die typischerweise starke Nachfrage im dritten Quartal aus Indien, dem ehemals größten Goldverbraucher der Welt, durch die Anti-Gold-Gesetze der Regierung belastet. Diese wurden eingeführt, um das Handelsbilanzdefizits des Landes zu senken, und sehen ein völliges Einfuhrverbot von Goldmünzen vor.

Die Nachfrage nach Gold der aktuellen Nummer 1 – China – wuchs allerdings auch weiterhin von Jahr zu Jahr an, und die Käufe im dritten Quartal stiegen um 18% auf fast 210 Tonnen.

Im Vergleich dazu betrug der Betrag aus Indien im gleichen Zeitraum nur 148 Tonnen.

„Selbst wenn der Schwung in den [asiatischen] Märkten gegenüber dem außergewöhnlichen zweiten Quartal nachgelassen hat, so ist das Wachstum gegenüber dem Vorjahr bemerkenswert“, steht im jüngsten Bericht Gold Demand Trends.
 
Weltweit gesehen, wurde der Ausverkauf durch große westliche Investmentfonds in 2013 durch die Nachfrage aus Asien absorbiert, fährt der WGC mit Hinweis auf die offizielle Handelsstatistik fort. Diese zeigt den Fluss des Edelmetalls von der Lagerung in London zu Veredlern in der Schweiz und dann, in der Form von „kleineren und Einzelhandels-freundlicheren Barren von 1 Kilo und weniger“ nach Hongkong und anderen asiatischen Handelsplätzen.

Die professionellen Goldpreise stiegen, während die Gesamtnachfrage im dritten Quartal fiel, und erholte sich um 11% von dem tiefsten Stand seit 3 Jahren, den Gold Ende Juni erreichte.