Russlands Goldproduktion gestiegen
Goldminen-Projekt von weltweit drittgrößtem Goldproduzenten verzögert sich aufgrund des Preisrückgangs in 2013 …
Die Fördermenge sämtlicher Goldminen in Russland stieg in den ersten fünf Monaten des Jahres um 21%, wie aus vorläufigen Daten hervorgeht.
Nachdem bereits in 2013 eine Rekordmenge von 254 Tonnen Gold erreicht wurde, stieg zwischen Januar und Mai die Fördermenge gegenüber dem Vorjahr um weitere knapp 30%. In den von Sergej Kashuba, Vorsitzender der russischen Goldproduzenten, veröffentlichten Zahlen ist neben der Minenproduktion noch die Menge verarbeiteten Altgolds enthalten.
Anfang des Jahres prognostizierte Kashuba noch, dass die Minenproduktion in 2014 vermutlich 5% weniger als noch im Vorjahr betragen würde.
Laut Angaben des auf Edelmetalle spezialisierten Forschungsinstituts Thomson Reuters GFMS ist die Fördermenge russischer Goldminen in den vergangenen Jahren um 40% gestiegen. Damit überholte Russland die Vereinigten Staaten und stellt nun den weltweit drittgrößten Goldproduzenten hinter China und Australien dar.
Nach Informationen des Forschungsinstituts stieg die insgesamt weltweit zu Tage geförderte Goldmenge im ersten Quartal 2014 um 5,7% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Hingegen fiel die Minenproduktion des ehemals größten Goldherstellers der Welt Südafrika auf 174 Tonnen. Das ist nicht einmal ein Drittel der Goldmenge, die das Land in 1994 abbaute, was damals rund ein Viertel der weltweiten Produktionsmenge darstellte.
Der Anstieg der russischen Minenproduktion Anfang 2014 wurde allerdings noch von der Menge an Altgold in den Schatten gestellt, erklärte Kashuba gegenüber der Nachrichtenagentur Itar-Tass. „Die Herstellung von Goldbarren durch recyceltes Altgold verdoppelte sich auf 11,8 Tonnen.“
Der Grund für den 5%igen Rückgang der Förderleistung für das gesamte Jahr, von dem er im Februar ausging, liegt in der Verzögerung einiger Projekte aufgrund des Preissturzes in 2013.
Im letzten Jahr fiel der Goldpreis um 28% - der größte jährliche Verlust der vergangenen 32 Jahre. Russlands größtes Bergbauunternehmen Polyus Gold verschob die Inbetriebnahme seiner Natalka-Mine, in der bis zu 47 Tonnen Gold pro Jahr abgebaut werden könnten. Auch zwei weitere russische Minengesellschaften, Petropavlovsk und Nord Gold, beschlossen eine Kürzung ihrer Fördermengen, was ebenfalls zu der niedrigeren Jahresperspektive beitrug.
In der vergangenen Woche kündigte Polyus Gold an, sich in diesem Jahr durch Terminsicherungsgeschäfte, dem sogenannten Hedging, gegen das Risiko eventuell fallender Preise absichern zu wollen. Der vereinbarte Preis liegt bei 1321 USD je Feinunze.
Petropavlovsk schloss im März 2013 noch einen Hedging-Vertrag für einen Teil seiner Produktion für die folgenden zwölf Monate zum Preis von 1663 USD ab – was rund 25% über dem eigentlichen Preis lag.
Das Bergbauunternehmen mit einer früheren Produktionsmenge von rund einer Million Feinunzen Gold pro Jahr sieht sein Produktionsziel für 2014 bei 625.000 Feinunzen, was einem 15%igen Rückgang der in 2013 zu Tage gebrachten Menge entspricht.
Artikel übersetzt und bearbeitet von Steffen Grosshauser.