Privatanleger „noch etwas verhalten“, doch kaufen zunehmend Gold wegen geopolitischen Risikos
BullionVaults Gold-Investor-Index erholt sich von 4-Jahrestief…
Die Stimmung unter Privatanlegern gegenüber physischem Gold blieb auch im Juli fast auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren, den sie im Vormonat erreichte.
Allerdings führte die kontinuierliche Nachfrage von größeren Investoren dazu, dass die Goldbestände der Benutzer um 0,8% stiegen und dadurch einen neuen Rekordwert von über 33,0 Tonnen erreichten, wie aus Daten von BullionVault, der weltweit größten Börse für physisches Edelmetall, hervorgeht.
Dieses Gold, das die kombinierten Reserven von Hongkong, Qatar, Irland und Tschechien übersteigt, befindet sich vollständig in Privatbesitz und wird nicht in Banken, sondern in speziellen Hochsicherheitstresoren an fünf verschiedenen Standorten aufbewahrt.
Juli verzeichnete einen kleinen Anstieg der Goldkäufer und eine geringere Anzahl an Verkäufern im Vergleich zum Vormonat.
Dadurch stieg BullionVaults Gold-Investor-Index - der monatlich das Verhältnis zwischen den Investoren, die ihre Goldbestände aufstocken, und denen, die ihre Bestände reduzieren, misst – wieder auf einen Wert von 51,9. Mit 51,2 stand er im Juni noch auf dem niedrigsten Stand der vorherigen 52 Monate.
Der Index, der nicht auf Umfragen, sondern ausschließlich auf den Handelsaktivitäten der Anleger basiert, erreichte mit 71,7 seinen Höchststand im September 2011, als der Goldpreis rund 1900 USD je Feinunze betrug. Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.
„Wir sehen, dass größere Investoren zu Gold zurückkehren. Trotz des geopolitischen Risikos ist die breite Öffentlichkeit allerdings Goldanlagen gegenüber noch etwas verhalten,“ erklärt Adrian Ash, Head of Research des Londoner Unternehmens.
„Benutzer von BullionVaults Edelmetallbörse haben nun wieder die Menge an Gold zurückgekauft, die sie während des Preis-Crashs in 2013 abstießen. Die Verkäufe durch große Investoren überwogen damals die Nachfrage von neuen Anlegern. In diesem Jahr erleben wir bislang genau das Gegenteil.“
Im Züricher Tresor werden nun 24,3 Tonnen Gold gelagert, was rund 73% der Kundenbestände entspricht. Der Rekordwert lag im März vergangenen Jahres bei 25,0 Tonnen.
„Für diejenigen Investoren, die sowohl hinsichtlich ihrer Anlagen als auch der Standorte diversifizieren möchten, bleibt Zürich die erste Wahl. Aber auch Singapur wird als Lagerort immer beliebter“, fügt Ash hinzu.
In dem im März 2013 hinzugenommenen Tresor in Singapurs Freihafen wird nun 1 Tonne physisches Gold aufbewahrt (3%). Hingegen nahmen sowohl die Bestände in New York (2%) als auch die in London (20%) bislang in 2014 ab. Der im vergangenen August eröffnete Tresor in Toronto beherbergt nun 0,3 Tonnen (1%) des gelben Edelmetalls.
Bereits im März 2013 erreichte das von BullionVault verwaltete Gold die damalige Rekordmenge von 32,9 Tonnen. Doch in den darauffolgenden drei Monaten stießen die Benutzer rund 1 Tonne ab, als die Goldpreise um rund 25% fielen und das 3-Jahrestief von 1180 USD je Feinunze erreichten – ein Preis, der kurzzeitig noch einmal zu Neujahr notiert wurde.
Gold schloss im Juli 2014 mit 1285 USD je Feinunze, womit es soweit in diesem Jahr besser als sämtliche andere Anlageklassen abschnitt.
Die Silberbestände der BullionVault-Benutzer blieben bereits zum zweiten Mal in Folge gleich gegenüber dem Vormonat, nachdem sie nach einer starken Aufstockung im Mai einen Rekordstand von 462 Tonnen erreichten.