Preisanstieg von Gold der vergangenen Woche um Hälfte zurückgegangen
Die Goldpreise fielen am Dienstagmorgen den zweiten Tag in Folge. Mit einem Rückgang auf 1262 USD je Feinunze verlor Gold wieder rund die Hälfte der 1,9%, die es in der vergangenen Woche dazugewonnen hatte.
Unterdessen tendierten die weltweiten Aktienmärkte etwas höher und die Preise für Erdöl ließen nach – und dies trotz weiterer Vorstöße der radikalislamischen Gruppierung ISIS im Irak.
Laut Aussage des US-Präsidenten Obama sei man in Washington dazu bereit, mit dem Iran gegen die Extremisten vorzugehen, werde aber nicht Militäraktionen koordinieren. Jedoch solle vom Pentagon eine militärische Spezialeinheit in den Persischen Golf entsandt werden.
Die britische Regierung kündigte zwischenzeitlich an, ihre Botschaft in Teheran wieder eröffnen zu wollen, die seit der Erstürmung Ende 2011 geschlossen blieb.
„Sollte sich die Situation im Irak dramatisch zuspitzen, könnten sich die Versorgungsrisiken und folglich steigenden Ölpreise möglicherweise negativ auf die globale Konjunkturerholung auswirken“, sagte Joni Teves, Edelmetallexpertin bei der Schweizer Bank UBS.
„Die Korrelation zwischen Gold und Öl hat in letzter Zeit zugenommen“, fügte Teves hinzu.
Aber „wenn Gold von geopolitischen Gegebenheiten getrieben wird, muss sich im Allgemeinen die Situation verschlechtern, damit es positive Auswirkungen auf Gold hat“, wird Matthew Turner, Analyst der australischen Macquarie Bank, von Reuters zitiert.
„Sobald sich die Lage stabilisiert, fallen die Goldpreise tendenziell wieder zurück.“
Laut eines neuen Forschungsberichts der französischen Bank Societe Generale werden generell sämtliche Rohstoffe unter einem stärkeren US-Dollar leiden. Aber physisches Gold wird besonders von den anziehenden realen Renditen (wenn man die niedrige Inflationsrate heutzutage berücksichtigt) für größere Staatsanleihen betroffen sein.
Mit Hinblick auf das Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch hat der Internationale Währungsfonds die US-Wachstumsprognose für 2014 von 2,8% auf 2,0% herabgestuft. „Dies sollte sich unterstützend auf Gold auswirken“, meinte der Edelmetallexperte James Steel von HSBC. „Insbesondere, falls man auf dem Markt nicht mehr von einer frühzeitigen Leitzinserhöhung in Mitte 2015 ausgeht.“
Die US-Verbraucherpreisinflation im Mai lag bei 2,1% pro Jahr, nur knapp über den 2,0%, die zuvor von den Analysten prognostiziert wurden.